Dtsch Med Wochenschr 1973; 98(45): 2127-2131
DOI: 10.1055/s-0028-1107207
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Immundiagnostische Untersuchungen auf Amöbiasis bei Tropenrückkehrern

Immunological diagnosis of amoebiasis in persons returning from the tropicsP. Felgner, W. Mohr, E. Mannweiler (Technische Assistenz Ingrid Lederer)
  • Abteilung für Tropenhygiene und Bakteriologie und Klinik des Bernhard-Nocht-Institutes für Schiffs- und Tropenkrankheiten, Hamburg (Direktor: Prof. Dr. H.-H. Schumacher)
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Publication Date:
15 April 2009 (online)

Zusammenfassung

Der immundiagnostische Wert eines wäßrigen Entamoeba-histolytica-Extraktes wurde in der Komplementbindung und indirekten Hämagglutination im Vergleich zu einem im Handel erhältlichen Latex-Agglutinationstest bei Tropenrückkehrern erprobt. Die Seren von 31 Patienten mit Amöben-Leberabszessen reagierten in hohen Titern oder stark positiver Latex-Agglutination. Das Serum von drei Patienten dieser Gruppe war bei der ersten Entnahme immundiagnostisch unauffällig, obwohl bereits ausgeprägte Symptome bestanden; später waren die Antikörper auch in diesen Fällen in diagnostisch eindeutiger Höhe nachzuweisen. Erste Anzeichen eines Antikörperabfalles wurden nach acht bis zehn Wochen beobachtet. Eine Gruppe von 26 Personen mit anamnestischen Anhaltspunkten für eine durchgemachte Darmamöbiasis und eine andere von 75 Personen mit apathogenen Amöben im Stuhl konnten von anderen Gruppen anamnestisch unauffälliger Rückkehrer oder Kontrollpersonen anhand von Titerhöhen und -häufigkeiten unterschieden werden. Dabei war zu beobachten, daß die Komplementbindung empfindlich, aber in unteren und gelegentlich mittleren Titerbereichen unspezifisch reagierte. Indirekte Hämagglutination und Latex-Agglutination waren deutlich spezifischer; nur schwere Malaria-tropica-Fälle zeichneten sich durch häufige unspezifische Reaktionen des Latex-Agglutinationstests aus.

Summary

Amoebic antigen prepared from monoxenic culture with Crithidia was used in the complement fixation (CFT) and indirect haemagglutination tests (IHA) to assess its value as a screening method for amoebic disease in persons returning from the tropics. Sera from 31 patients with amoebic abscess had high titres in CFT and IHA and a positive reaction in the latex agglutination test (LA). But there was no reaction initially in three, despite clinical evidence of liver abscess, but positive results in the later stages of the disease. Serum titres of 26 persons with a history suggestive of amoebic disease within the preceding ten months differed considerably from results in persons without evidence of past or present disease. Elevated CFT titres were more common in a group of 75 carriers of apathogenic amoebae than in a control group. CFT proved to be a sensitive test but had little specificity in the low and medium titre ranges. IHA and LA tests were far more specific, except that a high percentage of acute cases of severe P. falciparum infection gave nonspecific reactions in the latter.

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