Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - PO_Onko_04_41
DOI: 10.1055/s-0028-1089313

Onkoplastische Deckung bei Vulvatumoren unterschiedlicher Genese und Lokalisation

AC Lieber 1, DM Forner 1, B Lampe 1, J Liebau 2
  • 1Kaiserswerther Diakonie, Florence-Nightingale-Krankenhaus, Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Düsseldorf
  • 2Kaiserswerther Diakonie, Florence Nightingale Krankenhaus, Klinik für Plastische Chirurgie, Düsseldorf

Maligne Erkrankungen der Vulva können ausgedehnte Defekte verursachen, zum Teils sind exenterative Eingriffe zur Resektion notwendig. An vier Kasuistiken sollen die verschiedene Möglichkeiten ind Indikationen der plastischen Defektdeckung und deren Durchführung gezeigt werden.

· Bei Erstdiagnose eines ausgedehntem Morbus Paget der Vulva erfolgt die weiträumige perineale Exzision im Sinne einer Skinning- Vulvektomie und die Deckung mit glutealem Rotationslappen beidseits.

· Bei fortgeschrittener inguinaler Lymphknotenmetastase eines Vulvakarzinoms mit beginnender Perforation und Infiltration in die Muskellogen erfolgt die Tumorexstirpation. Die Wunddefektdeckung erfolgt mit einer Lappenplastik des M. tensor fasciae latae- Lappenplastik und Spalthautdeckung des Hebedefektes.

·M. gracilis- Lappenplastik beidseits und ganze Exenteration mit endständiger A. praeter- und kontinenter Ileocoecal-Pouch-Anlage bei 4. Rezidiv eines Vulvakarzinoms im Bereich des Perineums unter Einbeziehung des unteren Analkanals und der Urethra.

· Bei Vulvakarzinomprogress unter Radiochemotherapie erfolgt die vordere Exenteration und kontinenter Ileocoecal-Pouch-Anlage und Lappenrekonstruktion mit vertikalem M. rectus abdominus Lappen (VRAM),

Die vorliegenden Fälle zeigen die Durchführbarkeit der chirurgischen Komplettresektion bei gleichzeitiger onkoplastischer Deckung. Diese ist mit erheblichem Aufwand verbunden stellt jedoch für solche Patientinnen die einzig mögliche Therapieoption dar.