Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - PO_Gyn_04_42
DOI: 10.1055/s-0028-1089227

Proteomisches Profiling von Serum und Aszites im Vergleich bei Patientinnen mit und ohne Endometriose

MM Wölfler 1, K Schwamborn 2, D Otten 2, D Hornung 3, R Knüchel-Clarke 2, W Rath 4
  • 1Universitätsklinikum Aachen, Frauenklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Aachen
  • 2Institut für Pathologie, Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Aachen
  • 3Universitätsklinikum für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, UK-SH, Campus Lübeck, Lübeck
  • 4Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe des Universitätsklinikums der RWTH, Aachen, Aachen

Hintergrund: Endometriose ist eine der häufigsten Erkrankung bei Frauen im Reproduktionsalter und für die Diagnostik eine schwierig fassbare Entität. Erkrankungsspezifische Veränderungen auf proteomischer Ebene könnten bereits vor der klinischen Manifestation der Endometriose mittels SELDI -TOF (surface enhanced laser desorption/ ionisation time of flight) erkennbar sein und so zur Früherkennung der Endometriose beitragen.

Material und Methodik: In einem prospektiv-explorativen Setting wurden Serum- und Aszites-Proben von symptomatischen Frauen massenspektrometrisch auf anionischen Protein-Chip-Oberflächen mittels SELDI-TOF untersucht. Die Datenanalyse erfolgte mittels genetischen Algorithmus.

Ergebnisse: Bei Laparoskopie wurde bei 56.7% (51/90) der Patientinnen Endometriose festgestellt. Es zeigten sich spezifische Expressionsprofile, die eine Unterscheidung zwischen Patientinnen mit und ohne Endometriose im Serum mit einer Sensitivität von 81.3% und einer Spezifität von 60.3% zuließen. In den Aszites-Proben war die Sensitivität 71.4% und die Spezifität 66.7%. Subgruppenanalysen der Daten hinsichtlich Erkrankungsstadium, Zyklusphase, Beschwerdedauer oder Medikation (Pille, NSAID) zeigten keinen signifikanten Effekt.

Fazit: Der Einsatz von SELDI-TOF zur Erkennung von erkrankungsspezifischen Proteinmustern bei symptomatischen Patientinnen ermöglicht die Unterscheidung von Endometriose-Patientinnen von Kontrollen im Patientenserum und in Aszites-Proben, ist jedoch aufgrund der niedrigen Sensitivität und Spezifität nur von limitiertem Wert für den routinemäßigen Einsatz zur nicht-invasiven Diagnostik von Endometriose.