Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - FV_Onko_02_14
DOI: 10.1055/s-0028-1088686

Messung der Schalleitgeschwindigkeit in der Mammasonographie – Machbarkeitsstudie zur Anwendung zonaren Ultraschalls in der Routine

IM Heer 1, C Falk 2, C Kümper 2, F Schäfer 3, A Strauss 1
  • 1Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Kiel
  • 2Universitätsfrauenklinik Kiel, UK-SH, Campus Kiel, Kiel
  • 3Klinik für Diagnostische Radiologie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Kiel

Einleitung: Fortschritte der Mammasonographie haben der Methode einen beachtlichen Stellenwert in der Mammadiagnostik eingebracht. Neben der sonomorphologischen Diagnostik sind auch physikalische Parameter zur Beurteilung von Mammabefunden vorstellbar.

Methode: In einer Machbarkeitsstudie wurde die Schalleitgeschwindigkeit in malignen und benigenen Läsionen der Brust hinsichtlich ihrer Meßbarkeit und Aussagekraft untersucht.

Ergebnisse: 124 Befunden konnten in die Studie eingeschlossen werden. (Karzinome: 45; Fibroadenome: 27; Zysten: 27; Sonstige Befunde: 25). Die Messung war in allen Fällen technisch durchführbar und verwertbar. Die mittlere Schalleitungsgeschwindigkeit betrug im gesunden Gewebe 1490m/s, in Karzinomen 1636m/s, in Fibroadenomen 1605m/s, in Zysten 1599m/s und in anderen Befunden 1615m/s. Die gemessenen Befunde waren bei den Karzinomen insgesamt homogen. Bei Fibroadenomen, Zysten und sonstigen Befunden ergaben sich inhomogene Messungen mit weiten Abweichungen.

Diskussion: Die Messung der Schalleitgeschwindigkeit ist mit geringem Aufwand während einer Mammasonographie durchführbar. Die Messung in Karzinomen lieferte Werte großer Homogenität. Die Messungen in Fibroadenomen und Zysten ergab aufgrund der vergleichsweise geringeren Größe der Befunde eine Überdeckung der Meßbox mit normalem Gewebe, wodurch sich insbesondere bei kleinen Befunden eine Verfälschung der Messung hin zur Schalleitgeschwindigkeit des normalen Gewebes ergab. Die Ergebnisse dieser Machbarkeitsstudie bezüglich der Schalleitungsgeschwindigkeit sind als erster Schritt in Richtung des parametrierten Ultraschalls anzusehen.