Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - FV_Gyn_02_07
DOI: 10.1055/s-0028-1088645

Sonoelastographie – eine präzisere Ultraschallmethode für die präoperative Größenbestimmung von intramammären Läsionen?

R Isermann 1, S Grunwald 1, PO Behrndt 1, AA Geaid 1, G Hatzung 1, R Ohlinger 1
  • 1Klinikum der Ernst-Moritz-Arndt-Universität, Klinik u. Poliklinik für Gynäkologie u. Geburtshilfe, Greifswald

Ziel: Diese prospektive Untersuchung soll ermitteln, ob die sonographische Größenbestimmung von Mammatumoren durch die Sonoelastographie (SE) im Vergleich zum B-Bild verbessert werden kann. Material und Methoden: Im Zeitraum April bis Dezember 2007 wurden Frauen mit einer operativ zu entfernenden Läsion in die Studie eingeschlossen. Die Untersuchungen erfolgten am Hitachi EUB 8500. Ausmessung der Tumorgröße in drei Ebenen. Auswertung durch Vergleich des größten Durchmesser (SE/B-Bild) in jeweils gleicher Ebene mit der histopathologischen Größe. Ergebnisse: 66 Patientinnen (Durchschnittsalter: 57,1 Jahre) mit 74 Befunden (19 benigne, 55 maligne). Die Befundgröße lag im B-Bild zwischen 4,8 und 42,9mm (Mittelwert: 20,1mm), in der SE zwischen 3 und 42,2mm (Mittelwert: 18,8mm), in der Histopathologie zwischen 7 und 65mm (Mittelwert: 24,6mm). Insgesamt fand sich bei beiden Methoden eine sonographische Unterschätzung der Befunde. Bei den benignen Befunden weichen SE und B-Bild gleich weit von der histologischen Größe ab (Übereinstimmung bei bis zu±5mm für beide Verfahren bei 73,7%). Bei den malignen Läsionen erreichte die SE eine korrekte Größenbestimmung bei 63,6% (für bis zu±5mm) der Befunde, das B-Bild eine korrekte Größenbestimmung bei 49,1% (für bis zu±5mm). Somit zeigt die SE in 14,5% mehr Fällen eine bessere Übereinstimmung mit der Histopathologie, jedoch nicht signifikant (p>0,05). Schlussfolgerung: Es zeigt sich in unserer Studie bei der präoperativen Größenbestimmung bisher kein signifikanter Vorteil für die SE, allerdings ist eine Tendenz zu erkennen. Weitere prospektive Untersuchungen an größeren Fallzahlen sind jedoch notwendig, um die Ergebnisse zu überprüfen.