Gesundheitswesen 2021; 83(04): 247-249
DOI: 10.1055/a-1391-3121
Editorial

COVID-19: Pandemie, Infodemie?

Manfred Wildner

Eine Infodemie ist ein Übermaß an angebotener Information, sowohl offline [in den klassischen Medien] als auch online“, stellen die internationalen Organisationen WHO, UN, UNICEF, UNDP, UNESCO, UNAIDS, ITU, UN Global Pulse und IFRC in einer seltenen gemeinsamen Erklärung fest [1]. Sie kommen dann schnell auf den Punkt: Darin enthalten seien „gezielte Versuche, Falschinformationen zu verbreiten, um die öffentlichen Abwehr- und Hilfsmaßnahmen zu unterminieren und alternative Agenden zu befördern“. Solche Fehlinformationen könnten dann gesundheitliche Folgen haben, zu Stigmatisierungen und zur Ablehnung von sinnvollen Infektionsschutzmaßnahmen führen, einschließlich von Hygienemaßnahmen, Test- und Impfangeboten. Kurz: Falschinformationen können Menschenleben kosten, insbesondere in einer Pandemie und darüber hinaus durch Hetze und Misstrauen den sozialen Zusammenhalt einer Gemeinschaft nachhaltig schädigen. Damit wird die Pandemie in einem zweiten Schritt zum Vehikel einer nochmals die Gesundheit auf individueller und Bevölkerungsebene schädigenden „Infodemie“.



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Article published online:
08 April 2021

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