Rofo 2019; 191(S 02): S119-S121
DOI: 10.1055/a-0943-1293
Extended Abstacts
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Angeborene Lungenerkrankungen – welche Diagnostik ist wann sinnvoll?

Hans-Joachim Mentzel
Universitätsklinikum Jena, Sektion Pädiatrische Radiologie, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie
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Publication Date:
20 August 2019 (online)

Fehlbildungen der Lungen und des Tracheobronchialsystems sind bei entsprechend wahrgenommenen Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft oft pränatal bekannt. Sonografisch sind bei ausreichender Expertise die meisten Erkrankungen sicher diagnostizierbar. Mit der fetalen MRT steht der Kinderradiologie eine weiterführende Bildgebung zur Verfügung, die zunehmend angewandt wird – bei Diskrepanz der Ultraschallbefunde und zur Verifizierung bzw. Prognoseabschätzung (Lungenreife, Thorax-Konfiguration, assoziierte Fehlbildungen, Fruchtwassermenge) ist sie indiziert. Postnatal ist die Röntgenübersichtsaufnahme in 1 Ebene Methode der ersten Wahl, ergänzt um die Sonografie zur Beurteilung pleuraler und Thoraxwand-naher Lungenveränderung bzw. Abklärung radiografisch auffälliger Befunde. Die Indikation zur CT oder MRT ist individuell nach interdisziplinärer Diskussion zu stellen – die Durchführung ist abhängig von den lokalen Gegebenheiten; je später, umso reifer ist der Säugling, umso eher kann Kontrastmittel appliziert werden. Mitunter sind günstige Untersuchungsbedingungen wie in einem MR-Inkubator dann aber nicht mehr gegeben, alternativ können die Feed-and-Wrap-Technik oder spezielle Wickel- und Vakuumtechniken verwendet werden, um den Kindern eine Narkose zu ersparen.