Aktuelle Urol 2006; 37 - V88
DOI: 10.1055/s-2006-947477

Gibt es eine Indikation für die nicht operative Therapie der Induratio penis plastica?

M Steiger 1, E Brandes 1, G Ludwig 1
  • 1Klinik für Urologie, Frankfurt-Höchst

Die Palette der konservativen Versuche einer Induratio penis plastica (IPP=Morbus Peyronie) medikamentös zu beeinflussen ist bunt und vielfältig. Das Therapieziel reicht von Schmerzbeseitigung bei Erektion, Verringerung bis Beseitigung der erektilen Deviation, Verkleinerung bis Beseitigung des IPP-Plaques bis hin zur Verbesserung der Sexualität und Verbesserung der erektilen Dysfunktion, die oft durch distale Flaccidität bedingt ist.

Versucht wurden an peroralen Medikamenten: Vitamin E, K-paraaminobenzoat (Potoba®), Tamoxifen und Colchicin.

Lokale intraläsionale Injektionen wurden versucht mit Hyaluronidase, Corticosteroiden, Superoxiddismutase, Collagenase, Verapamil und Interferon α2B.

Andere nicht chirurgische Behandlungen umfassten die Bestrahlung und die ESWT (extracorporale Stoßwellen-Therapie).

Anhand einer ausführlichen Literaturrecherche und einer prospektiven randomisierten Langzeitstudie, die Verapamil-versus-Placebo-Lokalinjektionen (Doktorarbeit E.BRANDES) miteinander verglich, konnten wir die Wirkungslosigkeit sämtlicher medikamentösen Behandlungen, die Fragwürdigkeit lokaler Bestrahlung und der ESWT belegen.

Die Antwort auf die eingangs gestellte Frage lautet daher: Nein.