Elsevier

Fuß & Sprunggelenk

Volume 11, Issue 4, December 2013, Pages 179-185
Fuß & Sprunggelenk

Übersichtsartikel
Arthrose des oberen Sprunggelenks – Ätiologie und BiomechanikAnkle osteoarthritis – etiology and biomechanics

https://doi.org/10.1016/j.fuspru.2013.09.016Get rights and content

Zusammenfassung

Das symptomatische Krankheitsbild der Arthrose umfasst die Kardinalbegriffe des,,dolor“ und der,,functio laesa“, verursacht durch die langsam fortschreitende Degeneration eines Gelenkes. Die Arthrose stellt zum heutigen Zeitpunkt die häufigste Gelenkerkrankung dar und ist ein konstant wachsendes Gesundheitsproblem unserer Gesellschaft: Die Gelenkarthrose beeinträchtigt mehr als 10% der über 60-jährigen Menschen unserer Gesellschaft. Dieser Artikel fokussiert auf die Ätiologie und Biomechanik der Arthrose des oberen Sprunggelenks sowie den Beginn und das Fortschreiten speziell der posttraumatischen Arthrose vom oberen Sprunggelenk – der häufigsten Entität der Arthrose im tibiotalaren Gelenk.

Summary

The clinical symptoms of osteoarthritis are described with joint pain and dysfunction caused by the slow progressive degeneration of a joint. Osteoarthritis represents the most common joint disease and is a growing problem for our health system: osteoarthritis affects more than 10% of the population over 60 years of age. This article focuses on etiology and biomechanical aspects of ankle osteoarthritis as well as the onset and progression of posttraumatic ankle osteoarthritis – the most common cause of osteoarthritis of the tibiotalar joint.

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Einleitung

Die Arthrose des oberen Sprunggelenks (OSG) ist eine chronisch progressive Gelenkerkrankung und ein konstant wachsendes Problem des weltweiten Gesundheitssystems [3]. Ungefähr 1% der Bevölkerung ist aktuell von einer Sprunggelenkarthrose betroffen und leidet unter Schmerzen, Dysfunktion und eingeschränkter Mobilität [11], [35]. Die Patienten trifft diese Erkrankung schleichend und führt zu erheblichen sozialen, psychologischen und ökonomischen Einbußen [11]. In Frankreich haben sich die

Ätiologie der OSG-Arthrose

Im Gegensatz zur Hüft- oder Kniearthrose weist die Arthrose des OSG in den meisten Fällen einen posttraumatischen Ursprung auf [25], [35]. Dies kann entweder durch eine Fraktur, ligamentäre Verletzungen oder eine dadurch erworbene chronische Sprunggelenkinstabilität verursacht sein [34]. Patienten mit posttraumatischer Arthrose sind meist jünger als solche mit primärer Arthrose [5]. Eine epidemiologische Studie untersuchte Patienten mit symptomatischer Hüft-, Knie- und OSG-Arthrose. Bei 1,6%

Biomechanik der OSG-Arthrose

Vom anatomischen Standpunkt aus ist die OSG-Arthrose in mehr als zwei Drittel der Fälle vergesellschaftet mit einer Malposition des Talus in einer Varus- oder Valgusfehlstellung, was zu einer asymmetrischen Abnutzung der tibiotalaren Gelenkfläche mit konsekutiv spezifisch lokalisierten Sklerosezonen und Knorpelschäden einhergeht (Abbildung 1, Abbildung 2) [35]. Das Alignement des Rückflusses kann dabei auf drei anatomischen Ebenen beurteilt werden: supramalleolar, tibiotalar sowie

Zusammenfassung

Klinische, biomechanische und epidemiologische Studien der letzten Jahre haben gezeigt, dass artikuläre Inkongruenz und Instabilität die wichtigsten Risikofaktoren für die Entwicklung und das Fortschreiten der posttraumatischen OSG-Arthrose darstellen. Daneben stellen, aufgrund der lasttragenden Funktion des OSG, pathologische Belastungsmuster sowie veränderte dynamische und statische biomechanische Voraussetzungen weitere Risikofaktoren für die Entwicklung und Progression einer Arthrose dar [6]

Interessenkonflikt

Die Autoren erklären, dass kein Interessenkonflikt vorliegt.

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