Zusammenfassung
Etwa 1,6 Mio. Menschen in Deutschland leben mit einer Krebsdiagnose, die in den letzten 5 Jahren gestellt wurde. Die krankheitsbedingten Herausforderungen, mit denen sich Menschen mit oder nach einer Krebsdiagnose auseinandersetzen müssen, sind abhängig von Alter, Geschlecht, der Art der Erkrankung und Behandlung sowie ggf. vorliegenden Vorerkrankungen. Neben körperlichen Auswirkungen, die die Erkrankung bzw. die Therapie mit sich bringen, müssen sich die Betroffenen auch mit psychosozialen Belastungen und Fragen nach der wirtschaftlichen und sozialen Teilhabe auseinandersetzten. Ein gutes Drittel der an Krebs Erkrankten erhält die Diagnose im erwerbsfähigen Alter. Für diese Patientengruppe stellen sich neben den Fragen der wirtschaftlichen Sicherung und der Versorgung zu Hause auch Fragen nach der Vereinbarkeit der Erkrankung mit ihrer Erwerbstätigkeit bzw. Widereingliederung in die berufliche Tätigkeit. Das System der gesetzlichen Sozialversicherungen bietet eine grundlegende Absicherung in diesen Bereichen bzw. Hilfestellung zum Ausgleich von Beeinträchtigungen durch die Erkrankung. Durch die gegliederten Trägerzuständigkeiten und die ausdifferenzierten Leistungsansprüche in den einzelnen Sozialgesetzbüchern ergibt sich für viele Betroffene eine Unübersichtlichkeit im Hinblick auf ihre eigene Rechtsposition. Die Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Leistungsträgern kann so zur zusätzlichen Belastung für Patient:innen werden. Eine fachlich qualifizierte Information und auf den Einzelfall bezogene Beratung sowie Hilfestellung bei der Erschließung von sozialrechtlichen Leistungen können für Patient:innen und Angehörige Orientierung bieten und damit Belastungen reduzieren. Der vorliegende Beitrag soll einen Überblick über die Leistungsansprüche von Patient:innen mit Krebs geben.
Abstract
In Germany, around 1.6 million persons are living with a malignant disease diagnosed in the past 5 years. The disease-related challenges faced by persons with or after a cancer diagnosis depend on age, gender, type of disease and treatment, and any preexisting comorbidities. In addition to physical effects of the disease and its treatment, affected persons often have to deal with psychosocial stress and questions related to social and economic participation. Over a third of cancer patients receive their diagnosis at working age. For this patient group, alongside questions of economic security and a functional homelife, there are also questions regarding the compatibility of their disease with their employment and reintegration into professional activities. The German statutory social insurance system offers basic protection in these areas and assistance to compensate for impairments caused by the disease. Due to the structured responsibilities of institutions and the differentiated entitlements to benefits in the individual social security codes, many patients are faced with a lack of clarity regarding their legal position. Dealing with the various service providers can represent an additional burden for patients. Professionally qualified information, individual counselling, and assistance with accessing social benefits can provide orientation for patients and relatives and thus reduce stress. The current article provides an overview of the entitlements of cancer patients.
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Taubert, A. Sozialrechtliche Leistungsansprüche onkologischer Patient:innen – ein Überblick. Forum 39, 108–112 (2024). https://doi.org/10.1007/s12312-024-01301-4
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