Zusammenfassung
Auch in der Corona-Krise schwelen internationale Handelskonflikte weiter. So verschärfte die US-Regierung Mitte Mai 2020, mitten in der Corona-Krise, noch einmal die Exportbeschränkungen für Zulieferer des chinesischen Telekommunikationsausrüsters Huawei. Angesichts des dramatischen Nachfrageeinbruchs bei den Automobilherstellern kann deshalb auch nicht ausgeschlossen werden, dass Donald Trump seine protektionistische Idee, die Einfuhr von Autos und Autoteilen aus der EU mit Strafzöllen zu belegen, wiederbeleben und damit auch den transatlantischen Handelskonflikt neu anfachen könnte. Simulationen zeigen, dass ein solcher Konflikt insbesondere bei einer Ausweitung der Zölle auf weitere Sektoren und einer längeren Dauer der deutschen Wirtschaft spürbaren Schaden zufügen könnte.
Abstract
International trade conflicts continue to simmer in times of the coronavirus crisis. Most recently, in mid-May, the US government tightened export restrictions for suppliers to the Chinese technology company Huawei. Against the background of the dramatic slump in consumer demand for automobiles, US President Donald Trump might revive his protectionist idea of tariffs on cars and car parts from the EU, escalating the transatlantic trade conflict. Economic policy simulations show that such an escalation has the potential to dampen the economic recovery in Germany after the pandemic shock. Fiscal rules limit the ability to counterbalance the macroeconomic impact of a trade war, putting Germany potentially at a relative disadvantage in this conflict.
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Literatur
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Prof. Dr. Sebastian Dullien lehrt Volkswirtschaftslehre an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin und ist Wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung in der Hans-Böckler-Stiftung (IMK) in Düsseldorf.
Dr. Sabine Stephan leitet das Referat Ökonometrie im IMK.
Dr. Thomas Theobald ist wissenschaftlicher Referent für Finanzmärkte und Konjunktur im IMK.
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Dullien, S., Stephan, S. & Theobald, T. Transatlantischer Handelskonflikt und die deutsche Wirtschaft: Auf die Dauer kommt es an. Wirtschaftsdienst 100, 524–530 (2020). https://doi.org/10.1007/s10273-020-2694-3
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