Vorwort

Aufgrund der weiterhin unsicheren Pandemielage durch COVID-19 im Herbst 2020 hat der Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Pathologie (DGP) im Einklang mit der amtierenden Tagungspräsidentin, Frau Prof. Eva Wardelmann, beschlossen, die ursprünglich im Juni 2021 in Münster geplante 105. Jahrestagung der DGP um ein Jahr auf Juni 2022 zu verschieben und stattdessen wieder eine virtuelle Tagung zu organisieren – die Virtuellen Pathologietage der DGP (ViPa2021). Die Verantwortung für das Programm der ViPa2021 übernahm ein Komitee aus Mitgliedern des DGP-Vorstands und der Arbeitsgemeinschaften (AGs) unter Leitung des Vorsitzenden der DGP, Herrn Prof. Gustavo Baretton. Die Hauptthemen der ViPa2021 waren COVID-19, neue Leitlinien und Klassifikationen, Innovationen in der Pathologie und digitale Lehre. Besondere Highlights waren die Keynote von Herrn Prof. Alexander Dilthey aus Düsseldorf zu den Transmissionsprozessen von COVID-19 und das anschließende Update zum Thema COVID-19 und Pathologie am Freitag, 11. Juni 2021. Die ViPa2021 fanden vom 8. bis 12. Juni 2021 auf einer virtuellen Tagungsplattform statt. Die 25 Livesitzungen wurden mit dem Videokonferenzdienst Zoom organisiert. Das Vortragsprogramm sowie die ePoster standen den Teilnehmer*innen im Nachgang der Tagung bis zum 8. September 2021 in einer Mediathek zum Selbststudium zur Verfügung. Bis zur Schließung des Portals konnte außerdem über die Vergabe des diesjährigen DGP-Posterpreises der DGP abgestimmt werden (Abb. 1 und 2).

Abb. 1
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Die Tagungsplattform der Virtuellen Pathologietage der DGP. Update COVID-19 und Pathologie, Vortrag P. Boor (Aachen). Screenshot, DGP

Abb. 2
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Die Sitzungen der ViPa2021 wurden auf der virtuellen Meetingplattform Zoom abgehalten. Der Screenshot zeigt die Sitzung der Arbeitsgemeinschaft Thoraxpathologie. Vortrag der Gastreferentin Katrien Grunberg (Nijmegen, Niederlande)

Fakten und Daten

Das fünftägige Programm der ViPa2021 erstreckte sich auf die Sitzungen aller 14 Arbeitsgemeinschaften der DGP von Dienstag bis Donnerstag, 8. bis 10. Juni, sowie auf den Bereich wissenschaftliche Fortbildung am Freitag und Samstag, 11. und 12. Juni 2021. Neben einem umfassenden Update zum Thema COVID-19 und Pathologie gab es am Freitag eine Sitzung zu den großen aktualisierten WHO-Klassifikationen im Bereich Mammapathologie, Gynäkopathologie und Weichgewebetumoren. Außerdem wurden im Rahmen des Jungen Forums 2 virtuelle Sitzungen zu den Innovationen in der Pathologie (aktuelle Forschungstrends) und zur digitalen Lehre und der Digitalisierung in der Pathologie organisiert, die sich vor allem (aber nicht nur) an den Nachwuchs in der Pathologie richteten. Die AG Molekularpathologie organisierte eine Sitzung zum aktuellen Thema der HRD-Diagnostik. Am Samstag gab es in Kooperation mit der IAP wieder 3 Weiterbildungskurse zu den Themen Zuschnitt, Nierenzellkarzinom und gastrointestinale Pathologie.

In den Sitzungen der 14 Arbeitsgemeinschaften der DGP wurden insgesamt 19 Beiträge namhafter Gastreferent*innen, bspw. des derzeitigen IAP-Präsidenten Herrn Prof. Robert Osamura aus Japan (AG Zytopathologie) oder des diesjährigen Gewinners des Darmkrebs-Präventionspreises und des Heinz Maier-Leibnitz-Preises 2021, Prof. Nikolas Kather aus Aachen (AG Gastroenteropathologie), sowie 68 sehr gute Beiträge aus der freien Abstracteinreichung vorgestellt.

Insgesamt wurden für die Tagung 195 freie Abstracts eingereicht. Es wurden 110 Vorträge, davon 38 eingeladene Beiträge, als Vorträge gehalten und 119 Beiträge als ePoster (inkl. kurzem Audiovortrag) vorgestellt.

Die Beteiligung an den Sitzungen war, sicherlich auch wegen des digitalen Formats, mit bis zu 155 Teilnehmer*innen in der AG Molekularpathologie, aber auch mit bis zu 60 Teilnehmer*innen in der kleinen AG Dermatopathologie erfreulich hoch.

Mit insgesamt 536 Teilnehmer*innen haben die ViPa2021 großen Zuspruch gefunden.

Preisverleihungen

Trotz der Verschiebung der regulären DGP-Jahrestagung um ein Jahr hat die DGP auch im Jahr 2021 den Rudolf-Virchow-Preis für Pathologie verliehen. Der Preisträger ist Herr PD Dr. Christian Schürch vom Universitätsklinikum Tübingen mit seiner hervorragenden Forschungsarbeit zum Thema: „Coordinated cellular neighborhoods orchestrate antitumoral immunity at the colorectal cancer invasive front“ (Cell, Sep 2020).

Außerdem hat die DGP einen Forschungspreis (Abb. 3), 2 Promotionspreise und 8 Posterpreise vergeben (siehe Übersicht zu den Preisverleihungen in diesem Band).

Des Weiteren wurde Herr Prof. Udo Löhrs aus München mit der Rudolf-Virchow-Medaille der DGP ausgezeichnet. Er wurde damit für sein lebenslanges Engagement für das Fach Pathologie, vor allem im Bereich der Ausbildung und Nachwuchsarbeit geehrt. Herr Löhrs war zudem jahrelang für die DGP ehrenamtlich als Schriftführer tätig.

Abb. 3
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Der DGP-Forschungspreis 2021 wurde als Publikumspreis an Lisa Schweizer (München-Martinsried) vergeben