FormalPara Erwiderung

Zum Leserbrief von Schwarz C et al (2021) Dysphagie und spastische Bewegungsstörung nach Schlaganfall. Nervenarzt. https://doi.org/10.1007/s00115-020-01053-1

FormalPara Originalbeitrag

Schwarzbach CJ, Grau AJ (2020) Komplikationen nach Schlaganfall. Nervenarzt 91:920–925. https://doi.org/10.1007/s00115-020-00988-9

Sowohl die Komplexität als auch das weite Spektrum vaskulärer wie nichtvaskulärer Komplikationen nach einem Schlaganfall stellt den ambulanten Behandler vor besondere Herausforderungen. In ihrem Leserbrief ergänzen Schwarz et al. die Liste nichtvaskulärer Komplikationen um das hochrelevante Themenfeld der Dysphagie und geben zugleich wichtige Hinweise zur Bedeutung und zum Management der Spastizität nach einem Schlaganfall. Der Leserbrief stellt somit eine beachtenswerte Ergänzung zu unserer Übersicht dar.

Die Liste der relevanten Komplikationen ließe sich ungeachtet dessen noch erweitern. Bei der Entlassung aus der stationären Behandlung leidet ein Viertel der Schlaganfallpatienten unter einer Inkontinenz. Ein Jahr nach der Entlassung aus dem Krankenhaus sind es noch immer 15 % [1]. Neben körperlichen Leiden determinieren zudem vor allem soziale Bedürfnisse die Lebensqualität der Betroffenen und verdienen somit verstärkte Beachtung in der Schlaganfallnachsorge [2].

Aus der Relevanz und Komplexität des Themenfeldes leitet sich die Forderung nach einer strukturierten, sektorenübergreifenden und multidisziplinären ambulanten Nachsorge für Schlaganfallpatienten ab, wie sie flächendeckend noch immer nicht etabliert ist. Eben hierfür liefert der Leserbrief von Schwarz et al. indirekt nun weitere Argumente.