Therapiestrategien zur Deckung traumatischer Defekte der Fersenregion

Zusammenfassung

Defekte im Fersenbereich stellen aufgrund der anatomischen Gegebenheiten und hohen lokalen Belastung eine besondere Herausforderung dar.

Die perioperativen Verläufe von 59 traumatisch bedingten Defekten in der Fersenregion, die im Zeitraum von 1994–1999 behandelt wurden, wurden retrospektiv analysiert. In 27% lag ein Verkehrsunfall, in 25% eine Verbrennung, in 16% ein häuslicher Unfall und in 32% eine sonstige Ursache vor. 80% der Patienten waren Männer, das mittlere Alter betrug 45 Jahre. 58% hatten einen Weichteilschaden Stadium II nach Gustilo, 30% IIIa und 12% IIIb. Die Defekte lagen in 56% in der Vollbelastungszone. Die mittlere Defektgröße betrug 59 cm2 (2,3–180 cm²).

Die Wahl des Verfahrens richtete sich vornehmlich nach der Lokalisation, Belastung, Ausdehnung und Tiefe des Defekes. Zur Deckung wurden freie Lappenplastiken (36%), lokale Lappenplastiken (27%) und Spalthauttransplantate (36%) eingesetzt. Revisionsbedürftige perioperative Komplikationen traten in 18% auf, am häufigsten nach lokalen Lappenplastiken (26%).

Die Ergebnisse belegen die Notwendigkeit eines umfangreichen Armamentariums zur Behandlung dieses Problembereichs. Anhand der eigenen Erfahrungen wurde eine vornehmlich an Ausdehnung und Belastung des Defektbereichs orientierte Behandlungsstrategie abgeleitet.

Abstract

Tissue defects of the heel region are a challenging problem. Various reconstructive techniques were performed in 44 patients with 59 defects around the heel region, who were treated between 1994 and 1999 following a traffic accident in 27%, a burn injury in 25%, and other traumatic causes in 48%. Free flap coverage was performed in 20 defects (36%), local flaps were used in 15 patients (27%) and autologous skin transplantation in 21 patients (36%). The overall complication rate was 18% with the highest rate after local flap procedures. A therapeutic strategy was developed, which is based mostly on the localization and extension of the defect area.