Sehr geehrte Leserinnen und Leser!

Die minimal-invasive operative Versorgung von Verletzungen der Brust-(BWS) und Lendenwirbelsäule (LWS) hat in den letzten 2 Dekaden die offene Versorgung in weiten Bereichen als Standardverfahren abgelöst.

Geringeres Weichteiltrauma, geringerer Blutverlust und, nach entsprechender Lernkurve, kürzere Operationszeiten haben sich inzwischen auch in größeren Metastudien – große randomisierte Studien fehlen leider weiterhin – erwiesen, ebenso wie in der Folge weniger postoperativer Schmerz und kürzere Liegedauern bei allerdings systembedingt höherer Strahlenbelastung insbesondere des OP-Personals – vielleicht die „Achillesferse“ dieser Verfahren [1,2,3,4,5,6,7]?

In der vorliegenden Ausgabe fassen unsere Autoren den aktuellen Kenntnisstand zusammen: Was geht, was sollte, was „muss“ minimal-invasiv? Was nicht?

Marc Dreimann et al. beschreiben im 1. Beitrag Indikationen und Techniken der operativen Versorgung der traumatischen Frakturen der BWS- und LWS.

Für die häufigen atraumatischen und/oder osteoporosebedingten Frakturen der BWS und LWS bringen uns Klaus Schnake et al. der Arbeitsgruppe Osteoporotische Frakturen der Sektion Wirbelsäule der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie, aus der heraus die nun auch international durch die AOSpine übernommene „OF-Klassifikation“ entwickelt wurde, auf den letzten Stand.

Sebastian Decker et al. zeigen, dass mit den modernen Wirbelsäuleninstrumentarien auch höhergradige Sakrumverletzungen zielführend minimal-invasiv versorgt werden können.

Schließlich fassen am „anderen Ende der Wirbelsäule“ Philipp Schleicher et al. die Möglichkeiten zusammen, die sich an der Halswirbelsäule mit minimal-invasiven Methoden ergeben.

Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre!

Ihr

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PD Dr. med. Christian W. Müller