Lebensqualität nach operativer Osteitisbehandlung

Zusammenfassung

Obwohl in vielen Studien das funktionelle Ergebnis nach chirurgischer Behandlung von Osteitiden untersucht wurde, gibt es nur sehr wenige Literaturmitteilungen über die Lebensqualität nach Abschluss der Behandlung. Ziel dieser Untersuchung war daher, die Erfassung der Lebensqualität nach operativer Behandlung von akuten und chronischen Osteitiden.

Eingeschlossen in die Studie wurden alle Patienten,welche aufgrund einer Osteitis in den Jahren 1993–1997 in der Universitätsklinik Ulm operativ behandelt worden waren. Die Untersuchung erfolgte durch einen Fragebogen, der die deutsche Version des SF-36 sowie ergänzende Fragen zum Krankheitsverlauf enthielt. Das Ergebnis der Befragung wurde mit der Lebensqualität einer deutschen Normstichprobe verglichen.

Von 502 Fragebögen konnten 345 (69%) ausgewertet werden. Die Knocheninfektion war bei 301 Patienten (88%) inaktiv. Verglichen mit der Normstichprobe zeigten die untersuchten Patienten eine niedrigere Lebensqualität in allen Bereichen, wobei die körperliche stärker als die psychische Befindlichkeit beeinträchtigt war.

Die Ergebnisse unserer Untersuchung zeigen, dass durch die operative Therapie der Osteitis bei 88% der Patienten die Erkrankung in ein inaktives Stadium überführt werden konnte. Aufgrund persistierender Funktionsdefizite ist jedoch die Lebensqualität der Patienten im Vergleich zu einer Normstichprobe deutlich reduziert.

Abstract

Although many studies have measured the functional outcome after surgical treatment of osteomyelitis, there have been few published attempts to evaluate the long-term quality of life. We therefore undertook this study to assess the quality of life in a large patient population after operative treatment for this condition.

All patients who underwent operative treatment for osteomyelitis from 1993 until 1997 at our institution were included in the study. The patients were assessed with a questionnaire which contained the SF-36 (German version) and questions about the activity and history of the illness. The result was compared to the data set from a standard population.

Of the 502 patients, 345 (69%) returned questionnaires for evaluation. The infection was inactive in 301 (88%). Compared to a standard population, the investigated patients showed a significant reduction in their overall psychological well being and physical functional capacities.

Surgical treatment was able to inactivate the infection in 88% of the patients. Because of persistent deficits, the psychological well being and physical functional capacities are reduced compared to a standard population.