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Aus internistischer Sicht sind Myositiden in der überwiegenden Zahl der Fälle als Manifestationen systemischer Autoimmunkrankheiten anzusehen. Dies gilt für die nach klinischen Kriterien als Poly- oder Dermatomyositis klassifizierten Patienten, nicht jedoch für Kranke mit Einschlusskörpermyositis. Bei 2 Dritteln der Patienten mit Poly-/Dermatomyositis finden sich krankheitstypische Autoantikörper. Diese Autoantikörper sind assoziiert mit charakteristischen klinischen Syndromen mit häufigem entzündlichem Befall der Skelettmuskulatur und unterschiedlichen extramuskulären Manifestationen. Im Einzelfall können extramuskuläre Manifestationen wie z.B. eine fibrosierende Alveolitis, eine Dermatitis oder eine symmetrische Polyarthritis im Vordergrund stehen wie beim Antisynthetase-Syndrom. Hier wird je nach Symptomatologie zunächst der jeweilige Spezialist, insbesondere der Internist, zur weiteren diagnostischen Abklärung und zur Therapie gefragt.
Myositiden treten auch im Rahmen definierter anderer systemischer Autoimmunerkrankungen wie beim systemischen Lupus erythematodes, bei der systemischen Sklerose oder beim Sjögren-Syndrom auf, gelegentlich auch bei einer Sarkoidose. Paraneoplastische aber auch post- und parainfektiöse Myositiden müssen in die internistische Differentialdiagnose mit einbezogen werden.
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Genth, E. Entzündliche Muskelkrankheiten aus internistischer Sicht. Internist 41, 445–454 (2000). https://doi.org/10.1007/s001080050537
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DOI: https://doi.org/10.1007/s001080050537