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Anders als in der reinen Naturwissenschaft, z.B. der Physik mit ihren gesetzmäßigen Zusammenhängen, erlauben in der Erfahrungswissenschaft Medizin nur Zusammenhänge mit Wahrscheinlichkeit eine Aussage. Die wesentliche Voraussetzung dafür, mittels einer Studie zu aussagefähigen Ergebnissen zu gelangen, ist die vorherige sorgfältige Planung. Das Ziel einer jeden Studie ist, die kausale Beziehung einer Einflußvariablen auf die Zielvariable zu ermitteln. Eine Beziehung ist dann als kausal zu bezeichnen, wenn die Veränderung der Einflußgröße eine Veränderung der Zielgröße zu Folge hat.
Diese Arbeit führt die Leser wieder einmal zu den Grundlagen des medizinischen Erkenntnisgewinns zurück. Dies ist besonders angebracht in dieser Zeitschrift, in deren Übersichtsreferaten im wesentlichen über die Ergebnisse klinischer oder experimenteller Studien referiert wird.
Auch in der vorliegenden Arbeit wird darauf hingewiesen, daß nicht selten die Kasuistik am Beginn einer Studie steht, ein außergewöhnlicher Fall, der dem erfahrenen ärztlichen Beobachter als von der Norm abweichend auffällt und ihn nach Kausalität oder Zufall fragen läßt. Um die Sensibilität für den Einzelfall zu erhalten und zu schärfen, wird in der gesamten medizinischen Aus- und Weiterbildung zu Recht viel unternommen.
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Trampisch, H. Planung, nicht Auswertung Die Rolle der Medizinischen Biometrie. Internist 38, 307–317 (1997). https://doi.org/10.1007/s001080050042
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DOI: https://doi.org/10.1007/s001080050042