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Der Einfluß der Ernährung auf die Zellreaktionen bei Infektionen der weißen Maus

Experimenteller Beitrag zur Pyuriefrage

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Virchows Archiv für pathologische Anatomie und Physiologie und für klinische Medizin Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

  1. 1.

    Durch Unterernährung (Hunger- und Durstwirkung) werden weiße Mäuse der Fähigkeit, Zellreaktionen in der Niere hervorzubringen, beraubt und zeigen auch in der biologischen Reaktionsweise weitgehende Widerstandslosigkeit gegenüber den ausreichend ernährten Vergleichstieren.

  2. 2.

    Gleichlaufend damit zeigen die Milzen der unterernährten Tiere eine weitgehende Zellarmut und eine mangelhafte Ausreifung der Zelltypen. Die Fähigkeit zur Bildung weißer Blutzellen, namentlich der myeloischen Reihe ist bei den Hungertieren fast vollkommen aufgehoben, während sie bei den ausreichend ernährten Tieren üppig ist.

  3. 3.

    Die eiweißreich gefütterten Tiere zeigen keine Hämosiderinspeicherung in der Milz gegenüber den gleichmäßig infizierten Streptokokkentieren, welche sowohl in den Reticulumzellen der Lymphknötchen, wie auch in der ganzen Pulpa, besonders stark in dieser, hochgradige Hämosiderinspeicherung erkennen lassen, und übertreffen weitgehend diejenigen Werte, welche bei unterernährten, nicht infizierten Vergleichstieren gefunden worden sind.

  4. 4.

    In den fortgeschrittenen Stadien kann sich die Streptokokkeninfektion in allen Teilen der Niere lokalisieren, wie auch isolierte Veränderungen in den dem Becken benachbarten Markabschnitten hervorrufen, wodurch die Bilder vom Becken ausgehender, aufsteigender Vorgänge vorgetäuscht werden können.

  5. 5.

    Aus dem Harn an Pyodermie leidender 2 Säuglinge gezüchtete Staphylokokken haben bei der weißen Maus Nierenveränderungen hervorgerufen, die sich in erster Linie am Gefäß- und Epithelapparat abspielen und sowohl in Rinde wie auch in der Marksubstanz zu zahlreichen kleinen Schrumpfherden führen kann, wie sie in den Nieren verstorbener Säuglinge häufig anzutreffen sind.

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Literatur

  1. Hier sind die unlängst vonO. Hartoch, Muralowa undSchwischtschewskaja, Zentralbl. f. Bakteriol., Parasitenk. u. Infektionskrankh., Abt. 1, Orig.,102, H. 4/5, gemachten Angaben zu erwähnen, die bei weißen Mäusen nach Streptokokkeneinspritzung anscheinend regelmäßige Ausscheidung von Darmbakterien durch die Niere festgestellt haben. So willkommen diese Ergebnisse auch für die Verfechter der primär durch Kokkeninfektion entstandenen Nierenschädigung mit sekundärer Coliausscheidung auch wäre, bedürfen diese Versuche äußerst kritischer Nachprüfung. Meine eigenen, darauf hingerichteten Untersuchungen konnten diese Angaben zunächst nicht bestätigen. Wenn ich auch in einzelnen Fällen Staphylokokken oder Gramnegative Stäbchen als Begleitbakterien gefunden habe, konnte ich zu häufig aus den Organen zu gleicher Zeit getöteter TiereReinkulturen der eingespritzten Kokken herauszüchten. Die möglichenfalls technischen Fehler bei diesem Züchtungsversuche dürfen nicht unberücksichtigt bleiben.

  2. Das lymphatische Gewebe tritt in der Mäusemilz mehr in Form von Strängen als Knötchen vor.

  3. Die Milz der weißen Maus ist ein pluripotentes Organ, das sehr leicht anspricht und durch Stoffwechsel oder Infektionseinfluß seine Funktion im Sinne des Knochenmarks erweitert.

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Schwarz, L. Der Einfluß der Ernährung auf die Zellreaktionen bei Infektionen der weißen Maus. Virchows Arch. path Anat. 266, 151–184 (1927). https://doi.org/10.1007/BF02227499

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