Zusammenfassung
Bei kugligen oder annähernd kugligen Pigmentteilchen steigt der „maximale“ bzw. „kritische“ Pigmentgehalt bei Ölfarben mit dem Durchmesser. Der „maximale“ Pigmentgehalt nähert sich dabei einem Maximum von rund 75 Vol.-Proz., der „kritische“ einem solchen von rund 52 Vol.-Proz. Bei sehr groben Teilchen (Sand, Glaskügelchen) entspricht der maximale Pigmentgehalt dem Stoffgehalt bei tetraedrischer Lagerung, der kritische dem Stoffgehalt bei kubischer Lagerung. Nimmt man an, daß die Verhältnisse beim kritischen Pigmentgehalt so sind, als ob die von Ölhüllen umgebenen Pigmentteilchen bei Hüllenberührung kubisch gelagert sind, so ergibt sich aus dem für etwa die Hälfte aller Fälle zutreffenden Quotienten 1,9 aus maximalem durch kritischen Pigmentgehalt, daß beim maximalen Pigmentgehalt nur Pigment und „Hüllenöl“, jedoch nicht „freies Öl“ zugegen ist.
Niedrigere Faktoren als 1,9 deuten bei hohem Ölbedarf darauf hin, daß Aggregation stattfindet oder die Teilchen sperrige Gestalt haben. Statistisch ergibt sich auch, daß zwei Quotienten über 1,9 auffallend häufig vorkommen (ca. 2,6 und 3,4), deren Deutung jedoch zur Zeit unsicher ist.
Alle diese Tatsachen stehen mit den Viskositätsverhältnissen der Farben in engstem Zusammenhang.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Wolff, H., Zeidler, G. Ölbedarf von Pigmenten als Funktion der Korngröße und Korngestalt. Kolloid-Zeitschrift 74, 103–107 (1936). https://doi.org/10.1007/BF01593163
Received:
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/BF01593163