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Der Fall des Märe. Rechtsdiskurs und Fallgeschehen bei Heinrich Kaufringer

The tale’s case. Legal discourse and trial structure in Heinrich Kaufringer’s ›Mären‹

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Abstract

The article focuses on the relation of legal discourse and case narration in medieval tales. It discusses three texts by the late medieval writer Heinrich Kaufringer that show differing impacts of legal conceptions and structures on the act of narration. On the one hand Kaufringer’s narrator seems to be much occupied with legal institutions and the way they work. On the other hand, however, he fails in transforming his vision of a well organized, just world into narrative practice. Paradoxically, this seems to be due to his reliance on the structure of trials. While it allows for cases to be negotiated rationally and according to the standards of law, it lacks those values that make the case into a good story in the first place.

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  1. Vgl. hier exemplarisch Fehr, Hans: Die Dichtung im Recht. Mit 16 Kunstdrucktafeln, Bern 1936 (Kunst und Recht 3)

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  2. Fuhrmann, Manfred/ Jauß, Hans Robert/ Pannenberg, Wolfhart (Hgg.): Text und Applikation. Theologie, Jurisprudenz und Literaturwissenschaft im hermeneutischen Gespräch, München 1981 (Poetik und Hermeneutik 9), hier bes. der Beitrag von Reinhart Herzog: »Zum Verhältnis von Norm und Narrativität«, S. 435–455

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  3. sowie für die Antike Fuhrmann, Manfred: »Fiktion im Römischen Recht«, in: Dieter Henrich/ Wolfgang Iser (Hgg.): Funktionen des Fiktiven, München 1983 (Poetik und Hermeneutik 10), S. 413–415.

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  4. Vgl. Daxelmüller, Christoph: »Exemplum und Fallbericht. Zur Gewichtung von Erzählstruktur und Kontext religiöser Beispielgeschichten und wissenschaftlicher Diskursmaterialien«, in: Jahrbuch für Volkskunde, tN. F. 5 (1982), S. 149–159; ders.: »Narratio, Illustratio, Argumentatio. Exemplum und Bildungstechnik in der frühen Neuzeit«, in: Walter Haug/Burghart Wachinger (Hgg.): Exempel und Exempelsammlung, Tübingen 1991 (Fortuna vitrea 2), S. 77–94

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  5. Ott, Norbert H.: »Bispel und Mären als juristische Exempla. Anmerkungen zur Stricker-Überlieferung im Rechtsspiegel- Kontext«, in: Klaus Grubmüller/ L. Peter Johnson/ Hans-Hugo Steinhoff (Hgg.): Kleinere Erzählformen im Mittelalter. Paderborner Colloquium 1987, Paderborn 1988 (Schriften der Universität-Gesamthochschule-Paderborn, Reihe Sprach- und Literaturwissenschaft 10), S. 243–252

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  7. Vgl. aus juristischer Perspektive den essayistischen Überblick bei Kaufmann, Arthur: Beziehungen zwischen Recht und Novellistik, Stuttgart u. a. 1987

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  8. aus literaturwissenschaftlicher Sicht den Überblick von Schmidt-Wiegand, Ruth: Art. »Dichtung und Recht«, in: 2HRG 1 (2008), Sp. 1034–1043; sowie die komplementären literaturwissenschaftlichen und rechtshistorischen Interpretationen bei Mölk, Ulrich (Hg.): Literatur und Recht. Literarische Rechtsfälle von der Antike bis in die Gegenwart. Im Auftrag der Akademie der Wissenschaften, Göttingen

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  9. Vgl. Boccaccio, Giovanni: Decameron. Nuova edizione rivista e aggiornata a cura di Vittore Branca. 2 Bde., Turin 1992, hier Bd. 1, Proemio 14. Zum Verhältnis von Novelle und Kasus vgl. Geyer, Paul: »Boccaccios Decameron als Schwellenwerk: Vom Karnevalesken zum Kasuistischen«, in: Walter Buckl (Hg.): Das 14. Jahrhundert. Krisenzeit, Regensburg 1995 (Eichstätter Kolloquium 1), S. 179–211

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  10. Cherchi, Paolo: »From controversia to novella«, in: Michelangelo Picone/ Giuseppe di Stefano/ Pamela D. Stewart (Hgg.): La nouvelle. Formation, codification et rayonnement d’un genre médiéval, Montréal 1983 (Biblioteca romanica), S. 89–99

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  11. Emmelius, Caroline: Gesellige Ordnung. Literarische Konzeptionen von geselliger Interaktion in Mittelalter und Früher Neuzeit, Berlin/New York 2010 (Frühe Neuzeit 139), S. 297–306; dies.: »Kasus und Novelle. Beobachtungen zur Genese des Decameron (mit einem generischen Vorschlag zur mhd. Märendichtung)«, in: Literaturwissenschaftliches Jahrbuch 51 (2010), S. 45–74.

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  12. Vgl. Braun, Manuel: »Wickrams Verbrechensgeschichten oder: die andere Aventiure «, in: Maria E. Müller/ Michael Mecklenburg (Hgg.): Vergessene Texte–Verstellte Blicke. Neue Perspektiven der Wickram-Forschung. Unter Mitarbeit von Andrea Sieber, Frankfurt a. M. u. a. 2007, S. 313–331.

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  13. Detken, Anke: »Novellistik im Mercure galant oder die Zeitschrift als galantes Gespräch «, in: Ruth Florack/ Rüdiger Singer (Hgg.): Galanterie: Ein Verhaltenskonzept in der Literatur der Frühen Neuzeit [erscheint voraussichtlich Berlin/New York 2012 (Frühe Neuzeit)].

  14. Ebd, Sp. 1078; zu den archivalischen Nachweisen Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung. 2., durchgesehene und erweiterte Auflage besorgt von Johannes Janota, Tübingen 1983, S. 150–1

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  15. sowie die erweiterte Zusammenstellung bei Stede, Marga: Schreiben in der Krise. Die Texte des Heinrich Kaufringer, Trier 1993 (Literatur, Imagination, Realität 5), S. 235–237.

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  16. Vgl. den Forschungsüberblick bei Friedrich, Udo: »Metaphorik des Spiels und Reflexion des Erzählens bei Heinrich Kaufringer«, in: IASL 21 (1996), S. 1–30, hier S. 4 f.

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  17. Die Differenzierung der narrativen Ebenen des Diskurses (discours) und der Geschichte (histoire), der ihrerseits ein noch unstrukturiertes, amorphes Geschehen voraus liegt, bezieht sich auf den Vorschlag von Stierle, Karlheinz: »Geschehen, Geschichte, Text der Geschichte«, in: ders.: Text als Handlung. Perspektiven einer systematischen Literaturwissenschaft, München 1975 (UTB 423), S. 49–55, der in das idealgenetische Modell der (vier) narrativen Ebenen cingegangen ist, vgl. ders.: Elemente der Narratologie, 2., verbesserte Auflage, Berlin/New York 2008, S. 251–254, zur Forschungsgeschichte ebd., S. 230–251.

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  18. Vgl. Stede, Schreiben in der Krise (wie Anm. 9), bes. S. 256–271; sowie Steinmetz, Ralf-Henning: »Heinrich Kaufringers selbstbewusste Laienmoral«, in: PBB 121 (1999), S. 47–74.

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  19. Steinmetz spricht davon, dass sich mit dem »laientheologischen Selbstbewußtsein« ein »traditionelles Rechtsgefühl« verbinde (ebd., S. 65), sowie die weiteren Nachweise hierzu S. 65–67. Zu weltlichen und göttlichen Rechtsvorstellungen als Ordnungsprinzipien des Kaufringer-Faszikels in cgm 270 vgl. Willers, Michaela: Heinrich Kaufringer als Märenautor. Das Oeuvre des cgm 270, Berlin 2002, S. 279–293.

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  20. Ragotzky, Hedda: Gattungserneuerung und Laienunterweisung in Texten des Strickers, Tübingen 1981 (Studien und Texte zur Sozialgeschichte der Literatur 1), S. 85–89

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  21. Grubmüller, Klaus: Die Ordnung, der Witz und das Chaos. Eine Geschichte der europäischen Novellistik im Mittelalter. Fabliau–Märe–Novelle, Tübingen 2006, S. 82–87.

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  22. Vgl. hierzu Emmelius, »Kasus und Novelle« (wie Anm. 5). Der Beitrag versucht, den Begriff des Kasus für die literaturwissenschaftliche Praxis fruchtbar zu machen, indem er ihn auf der Grundlage der Bestimmung von André Jolles narratologisch fasst, vgl. Jolles, André: Einfache Formen. Legende, Sage, Mythe, Rätsel, Spruch, Kasus, Memorabile, Märchen, Witz, 4. Auflage, Tübingen 1972, S. 171–199.

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  23. »Die unschuldige Mörderin«, in: Kaufringer, Werke (wie Anm. 8), S. 154–173 (Nr. 14). Vgl. zu diesem Text Ruh, Kurt: »Kaufringers Erzählung von der ›Unschuldigen Mörderin‹«, in: Kathryn Smits/ Werner Besch/ Victor Lange (Hgg.): Interpretation und Edition deutscher Texte des Mittelalters. Festschrift für John Asher zum Geburtstag, Berlin 1981, S. 164–177; Steinmetz, »Laienmoral« (wie Anm. 12); Grubmüller, Ordnung (Anm. 15), S. 176–179

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  24. Willers, Michaela: »Schwankmuster und deren Funktionalisierung in den Texten Heinrich Kaufringers (unter besonderer Berücksichtigung des Märes ›Die unschuldige Mörderin‹)«, in: Anja Grebe/ Nikolaus Staubach (Hgg.): Komik und Sakralität. Aspekte einer ästhetischen Paradoxie in Mittelalter und früher Neuzeit, Frankfurt a. M. 2005 (Tradition–Reform–Innovation 9), S. 129–140.

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  25. »Der bezahlte Anwalt«, in: Kaufringer, Werke (wie Anm. 8), S. 218–223 (Nr. 20). Nachweise im Text beziehen sich auf diese Ausgabe. Angesichts der im mittelalterlichen Gerichtsverfahren zu unterscheidenden Institutionen des Vorsprechers und des Anwalts ist Sapplers Titelgebung, die von der Überschrift der Handschrift (Von den vorsprechen) abweicht, nicht ganz korrekt. Vor dem Hintergrund strenger Regeln hinsichtlich der formalen Korrektheit der vor Gericht vorgebrachten Rede war es ursprünglich die Aufgabe des Vorsprechers, einer Partei vor Gericht das Wort zu führen, etwa, die Anklage vorzubringen, und ihr die Eidesformeln vorzusprechen. Darüber hinaus diente der Einsatz eines Vorsprechers jedoch auch dazu, »die gerichtliche Argumentation jemandem zu überlassen, der regelmäßig über größere Rechtserfahrung als die Streitenden selbst verfügte«, vgl. Oestmann, Peter: Art. »Fürsprecher«, in: 2HRG 1 (2008), Sp. 1883–1887, Zitat Sp. 1885

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  26. sowie Buchda, Gerhard/ Cordes, Albrecht: Art. »Anwalt«, in: 2HRG 1 (2008), Sp. 255–263, bes. Sp. 256 f. Im 15. Jahrhundert wurde der Fürsprecher »vom Vorsprecher der Partei zum frei plädierenden Beistand. Im 16. Jahrhundert verschmolzen F[ürsprecher] und anwalt zum bevollmächtigten Prozeßvertreter«

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  27. Winterberg, H.: Art. »Fürsprecher«, in: HRG 1 (1971), Sp. 1333–1337, hier Sp. 1336. Im vorliegenden Fall scheint die Funktion des vorsprechen in der zitierten Weise bereits über die reine Wortführung (vgl. V. 11–16) hinauszugehen und auch eine sachliche Befassung und Beratung mit einzuschließen (vgl. V. 32–37, 46–53). Zum mhd. Wort vorspreche vgl. auch Art. »vorspreche«, in: Wörterbuch der mittelhochdeutschen Urkundensprache 3 (2010), S. 2295b (»Fürsprecher, Vorsprecher, Beistand vor Gericht«). Die Beschreibung des Textes bei Stede, Schreiben in der Krise (wie Anm. 9), S. 155–160, enthält hinsichtlich des juristischen Kontextes eine Reihe von Ungenauigkeiten. So geht es dem Text nicht primär um die »Bestechlichkeit von Fürsprechern« (ebd., S. 155, 159) sondern darum, dass die Regelung, den Vorsprecher materiell zu entlohnen, für Käuflichkeit anfällig macht (vgl. V. 1–4, 46–54).

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  28. Vgl. Rosenthal, Eduard: Geschichte des Gerichtswesens und der Verwaltungsorganisation Baierns, Bd. 1: Vom Ende des 12. bis zum Ende des 16. Jahrhunderts (1180–1598), 2. Neudruck der Ausgabe Würzburg 1889, Aalen 1984, S. 85–91 (zum Institut des Vorsprechers), zur Frage der Entlohnung bes. S. 87 der Hinweis auf die »Anstellung von Vorsprechern bei den einzelnen Gerichten« (seit 1340), sowie S. 89 zu Vorgaben, die Entlohnung der Vorsprecher in bescheidenem Rahmen zu halten (1340), zur »Aufstellung eines gesetzlichen Gebührentarifs« (seit Ende des 15. Jahrhunderts) und der gesetzlichen Vorschrift, den Rechtsbeistand für arme Parteien unentgeltlich zu leisten (seit 1516). Zu Kritik an der »Geldgier« der Vorsprecher im 15. und 16. Jahrhundert vgl. ebd., S. 91 Anm. 6.

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  29. Dass es sich ungeachtet des konkreten Zeitbezugs auf den böse[n] sitt in bairischen Landen um eine ganz und gar topische Kritik an Juristen handelt, zeigt die Geschichte des Sprichworts »Juristen, böse Christen« ebenso wie die Argumentation in Verteidigungsschriften des Berufsstandes, die ein insbesondere auf Bezahlung und Sachbezug ausgerichtetes Ethos entfalten, vgl. Herberger, M.: Art. »Juristen, böse Christen«, in: HRG 2 (1978), Sp. 481–484, bes. Sp. 483. Zu juristenkritischen Texten, die in das Umfeld des Kaufringerschen Textes gehören

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  30. vgl. auch Bolte, Johannes: »Ein Spottgedicht auf die Kölner Advokaten«, in: Jahrbuch des Vereins für niederdeutsche Sprachforschung 19 (1893), S. 163–167, bes. S. 164 f.

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  31. Vgl. Boockmann, Hartmut: »Gelehrte Juristen im spätmittelalterlichen Nürnberg«, in: ders. u. a. (Hgg.): Recht und Verfassung im Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit. I. Teil. Bericht über Kolloquien der Kommission zur Erforschung der Kultur des Spätmittelalters 1994 bis 1995, Göttingen 1998 (Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen. Philologisch-Historische Klasse 3. Folge 228), S. 199–214, der darlegt, dass gelehrte Juristen in Nürnberg nicht ratsfähig waren, wohl aber den Rat in Rechtsfragen gegen Besoldung berieten. Die rechtspflegerischen Aufgaben der Ratsmitglieder waren durch ihre Besoldung, die der von ihnen eingesetzten Schöffen durch Renten abgegolten (S. 200 f.). Vgl. entsprechend das in einer Straßburger Ratsund Gerichtsordnung des 14. Jahrhunderts für Ratsherren in gerichtlichen Kommissionen formulierte Verbot, gutt, gobe noch myett noch schenk anzunehmen, zitiert bei Isenmann, Eberhard: »Ratsliteratur und städtische Ratsordnungen des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit. Soziologie des Rats–Amt und Willensbildung–politische Kultur«, in: Pierre Monet/Otto Gerhard Oexle (Hgg.): Stadt und Recht im Mittelalter / La ville et le droit au Moyen Âge, Göttingen 2003 (Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte 174), S. 215–479, hier S. 411. Das für das Straßburger Stadtrecht belegte Verbot für Ratsmitglieder, »prokuratorische Dienste zu leisten und ohne Erlaubnis von Meister und Ratsmitgliedern den Rat zu verlassen, um Freunde oder Verwandte […] zu beraten« (ebd., S. 408), sieht Isenmann als Sonderregelung an (ebd.).

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  32. Angesprochen ist hier zunächst ein außergerichtliches Schiedsverfahren, dessen Aufgabe in der »gütlichen Beilegung des Rechtsstreits« besteht, wobei beide Parteien dem Schiedsspruch des Gerichts zustimmen müssen, vgl. Sellert, Wolfgang: Art. »Schiedsgericht«, in: HRG 4 (1990), Sp. 1386–1393, hier Sp. 1387. Zu unterscheiden ist es von einem ordentlichen weltlichen Gerichtsverfahren (täding, V. 14 und 27)

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  33. vgl. Nehlsen-von Stryk, Karin: Art. »Gerichtsverfahren«, in: 2HRG 9. Lieferung (2009), Sp. 178–192, hier bes. Sp. 180 f. Die Funktion des Richters weicht in beiden Verfahren von der modernen Konzeption ab: Einem weltlichen Richter kommt in der Regel die Rolle eines Verfahrensleiters zu, der das Urteil z. B. von den Schöffen erfragt und verkündet; zu seinen Aufgaben gehört die Festsetzung der Rechtsfolgen, aber auch die Wahrnehmung polizeilicher Funktionen, vgl. hier V. 236–241, 300 f., 348–350

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  34. sowie Kocher, G.: Art. »Richter«, in: HRG 4 (1990), Sp. 1033–1040, bes. Sp. 1034.

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  35. Vgl. Erler, A.: Art. »Inquisition«, in: HRG 2 (1978), Sp. 370–375, hier Sp. 370: »Die Verfolgung der Ketzerei gehört grundsätzlich zur Zuständigkeit der ordentlichen kirchlichen Strafgerichte, also der Bischöfe […].«

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  36. Vgl. die Belege zum Sprichwort ›Die Untreue fällt auf ihren eigenen Herrn‹ im Thesaurus proverbiorum medii aevi 12 (2001), S. 106 f. (s. v. ›Untreue‹, 2.1.1. ›Untreue fällt auf den Untreuen zurück‹).

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  37. Vgl. das Lemma »alefanz«, in: Anderson, Robert R./ Goebel, Ulrich/ Reichmann, Oskar (Hgg.): Frühneuhochdeutsches Wörterbuch. Bd. 1, bearbeitet von Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989, Sp. 765 f., mit den Bedeutungsvarianten (1) »Gaunerei, Betrug, Unfug, Possenreißerei, Schliche«, sowie »Wucher«, (2) »unrechtmäßiger Vorteil, durch Betrug erzielter Gewinn«, (3) »Bestechungsgeld, Schmiergeld«. Die Verwendung des Wortes in der vorliegenden Textstelle legt die breite Grundbedeutung ›Betrug‹, bzw. die etwas engere Bedeutung (2) nahe. Zum mhd. Wort alevanz (Schwindel, übervorteilender Betrug, Possen, Schalkheit) vgl. das entsprechende Lemma in: Gärtner, Kurt/Grubmüller, Klaus/Stackmann, Karl (Hgg.): Mittelhochdeutsches Wörterbuch. Doppellieferung 1/2, Stuttgart 2006, Sp. 148, 12–20; Mittelhochdeutsches Wörterbuch. Mit Benutzung des Nachlasses von Georg Fried rich Benecke ausgearbeitet von Wilhelm Müller und Friedrich Zarncke. Nach druck der Aus gabe Leipzig 1854–1866 mit einem Vorwort und einem zusammengefaß ten Quellen verzeich nis von Eberhard Nellmann sowie einem alpha betischen In dex von Er win Kol ler, Wer ner Wegstein und Norbert Richard Wolf, Bd. 1, Stuttgart 1990, S. 21; sowie ebd., Bd. 3, S. 236; Lexer, Matthias: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch. Zugleich als Supplement und alphabetischer Index zum Mittelhochdeutschen Wörterbuch von Benecke-Müller-Zarncke. Nachdruck der Ausg. Leipzig 1872–1878 mit einer Einleitung von Kurt Gärtner. Bd. 1, Stuttgart 1992, Sp. 36.

  38. »Gerechtigkeit, Recht, billiges Ermessen«, vgl. das Lemma »gleich«, in: Frühneuhochdeutsches Wörterbuch 6 (2010), Sp. 2287–2289, hier Sp. 2288 f.

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  39. Vgl. Ueding, Gert/ Steinbrink, Bernd: Grundriß der Rhetorik. Geschichte, Technik, Methode, 4., aktualisierte Auflage, Stuttgart/Weimar 2005, S. 262–264.

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  40. Vgl. hierzu auch Kiening, Christian: »Verletzende Worte–Verstümmelte Körper. Zur doppelten Logik spätmittelalterlicher Kurzerzählungen«, in: ZfdPh 127 (2008), S. 321–335, hier S. 333 f.

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  41. Vgl. die basale Bestimmung bei Genette, Gerard: Die Erzählung. Aus dem Französischen von Andreas Knop. Mit einem Vorwort hg. von Jürgen Vogt, München 1994 (UTB für Wissenschaft 8083), S. 17.

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Emmelius, C. Der Fall des Märe. Rechtsdiskurs und Fallgeschehen bei Heinrich Kaufringer. Z Literaturwiss Linguistik 41, 88–113 (2011). https://doi.org/10.1007/BF03379967

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