Zusammenfassung
Bei natürlicher Vitamin C-armer Ernährung lassen sich bei Kaninchen und Ratten die gleichen Veränderungen des Stoffwechsels nachweisen wie bei Meerschweinchen, bestehend in einer Weckung oder Verstärkung der Fähigkeit zur Selbstsynthese des Vitamins und zugleich in einem Unfähigwerden, den Grundumsatz konstant zu halten.
Diese Unfähigkeit ist, wie das Zurückbleiben des Wachstums zeigt, für jüngere noch wachsende Tiere als ein sicheres Mangelsymptom zu bewerten.
Bereits ausgewachsene Tiere sind bei C-armer Ernährung weit besser im Stande, sowohl den Grundumsatz konstant zu halten als auch den Organbestand an Vitamin C zu wahren. Es wird dies auf die bessere Ausbildung eines zweiten Kompensationsmechanismus zurückgeführt, welcher die erste Gegenregulation mittels Eigensynthese verstärkt und weitgehend ablöst. Durch diesen zweiten Mechanismus sind bei ausgewachsenen und zumal bei alten Meerschweinchen die Schwankungen des Gaswechsels weniger gro\ als bei jüngeren Tieren. Bei der Ratte kann hierdurch der Grundumsatz nach einiger Zeit sogar völlig wieder zur normalen Konstanz zurückgebracht werden, wobei jedoch ein erhöhtes Niveau bleibt. Selbst für ausgewachsene Ratten ist somit eine an Vitamin C arme Ernährung zumindest nicht optimal ökonomisch. Für ausgewachsene Meerschweinchen bleibt sie direkt schädlich.
Im Alter war weder bei Meerschweinchen noch Ratten ein Nachlassen der Regulationsmöglichkeit nachweisbar.
Alle Befunde sprechen dafür, da\ die Unfähigkeit den Grundumsatz konstant halten zu können, als objektives Kennzeichen des Bestehens einer sonst noch latenten C-Hypovitaminose angesehen werden darf.
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Brieger, H., Wachholder, K. Weitere Untersuchungen über eine objektive Feststellung des Bestehens einer C-Hypovitaminose. Pflügers Arch. 243, 206–222 (1940). https://doi.org/10.1007/BF01751247
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