Auszug
„Helle Haut“ war seit Beginn der Entwicklungsgeschichte des westlichen Zivilisationsprozesses kein wertfreies Körpermerkmal wie viele andere phänotypische Merkmale des Menschen, sondern nahm bezüglich kulturgeschichtlicher Aspekte oft eine Sonderstellung ein. So blieb die helle Haut im immerwährenden Wandel der Schönheitsideale durch alle Stilepochen bis ins 20. Jahrhundert ein unverändertes Statussymbol. Erst im „Jetset“- Zeitalter des endenden 20. Jahrhunderts löste die prestigebesetzte Bräune das „Ideal“ der hellen Haut ab und helle Haut wurde oft mit Blässe und Krankheit assoziiert. Das Image (von lat. Imago, Bild) der sonnengebräunten Haut wurde jedoch bereits wenige Jahrzehnte später durch Hautkrebs- und Anti-aging-Kampagnen des Mythos Alterslosigkeit teilweise wieder revidiert, wobei trotz intensiver Aufklärungsmaßnahmen noch heute eine „gesunde Bräune“ bei vielen Menschen als erstrebenswert gilt.
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Literatur
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© 2007 Steinkopff Verlag Darmstadt
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Wietig, C., Williams, S., Davids, M., Kerscher, M. (2007). Kulturgeschichtliche Aspekte heller Haut. In: Jung, E.G. (eds) Kleine Kulturgeschichte der Haut. Steinkopff. https://doi.org/10.1007/978-3-7985-1758-5_21
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