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Vom Umgang mit der Ressource Wissen – Auswirkungen auf die Innovationsfähigkeit am Beispiel von Steuerberatungskanzleien

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Zusammenfassung

Mehr denn je wird in Unternehmen und anderen Organisation immer wieder neues Wissen benötigt, aber der Umgang damit zeichnet sich vor allem durch seine Komplexität und Vielschichtigkeit aus. Daher stellt sich die Frage, welche Unzulänglichkeiten, Mängel und Fehler im Umgang mit Wissen – so genannte Informationspathologien – sich im Unternehmensalltag ereignen und wie sie verhindert werden können. Je wissensintensiver die Unternehmensaufgaben sind, umso dringlicher stellt sich diese Frage. Eine Branche, auf die das besonders zutrifft, sind Steuerberatungskanzleien, die mit hoch qualifizierten Mitarbeiter/innen besonders wissensintensive Dienstleistungen erbringen. Wissen gehört in Kanzleien zu den strategischen Ressourcen (neben Reputation und Beziehungskapital) und ist zugleich auch die zentrale Ressource für Innovationen.

Um zu erfahren, wo hier die Ursachen von Informationspathologien und mögliche Verbesserungschancen liegen, wurden in 51 deutschen Steuerberatungskanzleien 570 Mitarbeiter/innen und Vorgesetzte online befragt. Die Untersuchung ergibt viele Ansatzpunkte für den Abbau von Informationspathologien und damit auch für die Verbesserung der Innovationsfähigkeit. Die Klarheit der Mitarbeiter/innen und Mitarbeiter über Ziele und Strategien der Kanzleien, die durch sie eingeschätzte Qualität der Führungskräftekommunikation sowie der Zustand ihrer Psychologischen Verträge zeigen sich als wichtige Ansatzpunkte Informationspathologien abzubauen und so bessere Voraussetzungen für Innovationen zu schaffen. Unternehmen aus anderen Branchen können gerade aus der Untersuchung solcher wissensintensiver Unternehmen wie Steuerberatungskanzleien Rückschlüsse für den eigenen Umgang mit Wissen und Innovationen ziehen.

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Notes

  1. 1.

    Reliabilität bezeichnet die Zuverlässigkeit der Messung; der Wert kann zwischen 0 = völlig unzuverlässig und 1 = vollkommen zuverlässig variieren. Mindestwerte für sinnvolle weitere Analysen von Stichproben liegen bei >0,50, > 0,70 ist befriedigend, gut > 0,80, sehr gut >0,90. Durch mehrere Fragen (Items), die den zu erfassenden Sachverhalt von verschiedenen Seiten angehen, kann die Zuverlässigkeit geprüft und gesteigert werden.

  2. 2.

    Nach Cohen (1988) ist – umgerechnet – eine erklärte Varianz von 0,02 ein kleiner Effekt, ab 0,13 ein mittlerer Effekt und ab 0,26 ein großer Effekt.

  3. 3.

    Mintzberg (1983) führt als Koordinationsmechanismus einer Organisation für Wissensarbeiter in erster Linie die Qualifikation und professionelle Ausbildung an, die es ermöglichen, dass die Arbeit auf die richtige Art und Weise und entsprechend den Berufsstandards erfolgt. Das ermöglicht effektives Arbeiten durch verhältnismäßig hohe Autonomie, birgt aber potentielle Schwierigkeiten wie beispielsweise mangelhafte Koordination. Ein funktionierendes Leitbild stellt einen Teil der nötigen Koordination her. In der Praxis wird hoch qualifiziertem Personal häufig auch für eine Ziel- oder Aufgabenerreichung ein bestimmtes (Zeit-)Budget zur Verfügung gestellt, in dessen Rahmen Kontrollfreiheit herrscht. Dieser Rahmen wirkt aber gleichzeitig beschränkend (Bürger 2005, S. 71).

  4. 4.

    Berichtet wird im Folgenden jeweils die adjustierte erklärte Varianz \(\text{R}_{\text{adj}}^{2}\).

  5. 5.

    Sonst wurde standardmäßig die Regression mit der Methode rückwärts gerechnet, bei der auch kleinere Beiträge und damit mehr Prädiktoren zur Erklärung beitragen können.

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Hausmann, U., Scholl, W. (2019). Vom Umgang mit der Ressource Wissen – Auswirkungen auf die Innovationsfähigkeit am Beispiel von Steuerberatungskanzleien. In: Scholl, W. (eds) Mut zu Innovationen. Springer Gabler, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-58390-6_10

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-58390-6_10

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  • Publisher Name: Springer Gabler, Berlin, Heidelberg

  • Print ISBN: 978-3-662-58389-0

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