Zusammenfassung
Als ich um 1970 mit der Lehre im Fach Genetik begann, zuerst als Dozent in Heidelberg und Tübingen, dann als junger Professor in Konstanz, war es leicht, in wenigen Vorlesungen des ersten Semesters zu erklären, was ein Gen ist und wie herrlich weit wir es doch gebracht haben seit den Zeiten von Wilhelm Johannsen, der ja, wie berichtet (Kap. 1) um 1910 den Begriff „Gen“ eingeführt hatte. Wenn zu Johannsens Zeiten das „Gen“ tatsächlich nicht viel mehr war als ein Symbol oder ein vages Wort, mit dem man versuchte, das zu bezeichnen, was als Einheit der Vererbung empfunden wurde, dann war das Gen um 1970 eine handfeste molekularbiologische Sache, nämlich eine Folge von Basenpaaren oder genauer eine Folge von Tripletts oder Codons, ein offenes Leseraster, eingerahmt von einem Start‐ und einem Stopp‐Codon, das transkribiert wird und eine Messenger‐RNA liefert zum Programmieren der Proteinsynthese. Ein Gen – ein Protein. Das war’s.
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Knippers, R. (2017). Um- und Ausblicke. In: Eine kurze Geschichte der Genetik. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-53555-4_25
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