Zusammenfassung
In den letzten Jahren ist weltweit eine zunehmende soziale Spaltung bzw. eine aufgehende Schere in einer Vielzahl von Staaten zu beobachten, zunehmend auch in Europa. Das hat problematische Konsequenzen. Zum einen besteht die Gefahr einer immer weiter um sich greifenden Unzufriedenheit mit dem Status quo infolge des sich bei zunehmend mehr Bürgern verbreitenden Gefühls, zu den Verlierern der aktuellen Entwicklungen zu gehören. Dies kann die Demokratie bedrohen. Der Brexit und die Wahl des US-Präsidenten Donald Trump sowie die Bundestagswahl 2017 haben gezeigt, dass sich viele Menschen nicht mehr von den großen Parteien der politischen Mitte vertreten fühlen. Es zieht sie zu den Parteien des linken und rechten Rands. In der Folge gestaltet sich die Regierungsbildung zunehmend schwierig, was die politische Stabilität des Landes einschränkt. Darüber hinaus drohen die Digitalisierung und dabei insbesondere die künstliche Intelligenz diese Spaltung noch zu vergrößern. Vor dem Hintergrund des hohen Tempos der Entwicklungen sollten Politik und Unternehmen dringend dazu übergehen, die Digitalisierung aktiv zu gestalten und dabei ihre gesamtgesellschaftliche Verantwortung nicht zu vergessen. Eine nachhaltige Entwicklung im Sinn der Agenda 2030 wird ohne eine aktive Gestaltung und Flankierung der Digitalisierung durch Rahmenbedingungen im Sinn einer ökologisch-sozialen Marktwirtschaft nicht zu haben sein.
Prof. Dr. Estelle Herlyn ist Hochschullehrerin und wissenschaftliche Leiterin des KompetenzCentrums für nachhaltige Entwicklung an der FOM Hochschule für Oekonomie & Management und stellvertretende Kuratoriumsvorsitzende der Stiftung Senat der Wirtschaft.
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Herlyn, E. (2018). Ungleichheit, Digitalisierung und die Bedeutung einer ökologisch-sozialen Marktwirtschaft. In: Brüggemann, S., Brüssel, C., Härthe, D. (eds) Nachhaltigkeit in der Unternehmenspraxis . Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-23065-4_13
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