Zusammenfassung
Schule und Jugendhilfe bilden einen je eigenen sozialen Zusammenhang. Praxistheoretisch gesprochen stellen sie also spezifische Praktiken-Arrangements dar: Dort werden Personen, Diskurse, Zeiten, Räume und Materialitäten in einer bestimmten Art und Weise zueinander in Beziehung gesetzt (Schatzki 2002, S. 20 sowie 148). Im Folgenden interessieren uns diese pädagogischen Konstellationen hinsichtlich ihrer Institutionalisierungsdimension. Diese sehr breite Frage fokussieren wir nochmals auf familialisierte Vergemeinschaftungspraktiken, insbesondere anhand derer räumlich-materialen Aspekte.
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Bittner, M., Kessl, F. (2019). Zur Institutionalisierung des Pädagogischen am Beispiel familialisierter Vergemeinschaftung. In: Berdelmann, K., Fritzsche, B., Rabenstein, K., Scholz, J. (eds) Transformationen von Schule, Unterricht und Profession. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-21928-4_16
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