Zusammenfassung
Der Begriff der Gerechtigkeit lässt sich in all seinen verschiedenen, einander häufig widerstreitenden Konnotationen auf eine Grundbedeutung von Angemessenheit zurückführen: Gerecht ist, was jeweils angemessen ist. Gerechtigkeit stellt eine friedensethische Leitkategorie dar, was sich beispielsweise schon darin andeutet, dass die friedensethischen Paradigmen „gerechter Krieg“ und „gerechter Friede“ dezidiert Gerechtigkeitsüberlegungen zur Geltung bringen. Der Beitrag stellt drei friedensethisch relevante Gerechtigkeitsverständnisse vor und diskutiert ihre Stärken und Schwächen: retributive, rechtsförmige und menschenrechtliche Gerechtigkeit.
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Lohmann, F. (2017). Die friedensethische Bedeutung der Kategorie Gerechtigkeit. In: Werkner, IJ., Ebeling, K. (eds) Handbuch Friedensethik. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-14686-3_13
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