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Europäische Öffentlichkeit als Prozess. Anmerkungen zum Forschungsstand

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Europäische Öffentlichkeit und medialer Wandel

Auszug

Der Begriff Öffentlichkeit gehört nicht zum klassischen Kanon sozialwissenschaftlicher Theorien. Seine Entstehung ergab sich in der Wende zur Neuzeit aus aufklärerischer Bewegung, nicht aus akademischer Reflexion, und seine wechselvolle Karriere verdankt er mehr der Erfolgsgeschichte der Demokraten als den Debatten von Sozialwissenschaftlem. Auch heute erscheint die Prominenz des Öffentlichkeitsthemas vor allem als Produkt von Politik. Und wieder ist es ein Demokratienanspruch, der ihm Geltung verschafft. Anders als im 19. Jahrhundert geht es nun aber nicht mehr um die Demokratisierung von Nationen, die mit ihrem Bedarf an Öffentlichkeit auch die akademische Rede uber Öffentlichkeit in Fahrt bringt. Es geht um die Demokratisierung jenes Nationenverbundes, der sich als Europaische Union darstelh. Erscheint Europa, wenn es sich zunehmend supranational verstaatlicht, auch als nationeniibergreifend demokratiefähig? Lässt sich für den EU-Komplex neben allem Sonstigen auch jene Voraussetzung von Demokratie einlösen, die im Funktionieren von Öffentlichkeit besteht? Unter welchen Bedingungen entsteht so etwas wie eine europäische Öffentlichkeit? Wie viel davon hat sich schon entwickelt? Und wie wird es wohl weitergehen?

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Wolfgang R. Langenbucher Michael Latzer

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Neidhardt, F. (2006). Europäische Öffentlichkeit als Prozess. Anmerkungen zum Forschungsstand. In: Langenbucher, W.R., Latzer, M. (eds) Europäische Öffentlichkeit und medialer Wandel. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90272-2_2

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