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Unterrichtsqualität aus Schülerperspektive: Kulturspezifische Profile, regionale Unterschiede und Zusammenhänge mit Effekten von Unterricht

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PISA 2000 — Ein differenzierter Blick auf die Länder der Bundesrepublik Deutschland

Zusammenfassung

Die Frage, was guten Unterricht ausmacht, beschäftigt die Schulpädagogik und die Didaktiken seit langem. Diederich und Tenorth (1997) machen dabei drei Traditionen aus, die unterschiedliche Kriterien zur Bewertung von Unterricht in den Vordergrund stellen und dementsprechend unterschiedliche Prinzipien guten Unterrichts hervorheben:

  • In der auf den Pädagogen Herbart zurückgehenden Tradition geht es vor allem darum, einen systematischen Wissensaufbau zu sichern und dafür die Aufmerksamkeit der Lernenden und die Lehr- und Lernaktivitäten im Klassenverband optimal zu steuern. In dieser Tradition zeichnet sich Unterricht durch eine klare Planung, den Aufbau in wohl definierten Phasen (Einführung, Durcharbeiten, Üben, Anwenden und Probleme lösen) und die störungsfreie Klassenführung durch den Lehrer aus.

  • In der reformpädagogischen Tradition wird das aktive, selbsttätige Lernen der Schüler betont. Ziel von Schule und Unterricht ist es, den Schülern anregende und förderliche Lernumgebungen bereit zu stellen, die es ihnen ermöglichen, aktiv, in weiten Teilen kooperativ und selbstorganisiert zu lernen. Das Ziel des Wissensaufbaus wird hier mit motivationalen und sozialen Zielen verbunden. Unterricht ist in dieser Tradition stärker schülerorientiert. Der Lehrer hat eine weniger zentrale Rolle. Fragen des Lern- und Schulklimas gewinnen an Bedeutung.

  • In der fachdidaktischen Tradition geht es darum, die Unterrichtsinhalte, Lernmaterialien und Methoden so zu gestalten, dass die Lernenden die grundlegenden Konzepte, Verfahren und Prinzipien des Fachs verstehen. In dieser Tradition stehen die fachliche Kompetenz der Lehrperson, die inhaltliche Klarheit und Strukturiertheit des Unterrichts im Vordergrund. Guter Unterricht zeichnet sich dadurch aus, dass Schülerinnen und Schüler sich bei hoher kognitiver Aktivität, beispielsweise problemorientiert, mit fachlichen Inhalten auseinandersetzen.

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© 2003 Leske + Budrich, Opladen

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Klieme, E., Rakoczy, K. (2003). Unterrichtsqualität aus Schülerperspektive: Kulturspezifische Profile, regionale Unterschiede und Zusammenhänge mit Effekten von Unterricht. In: Baumert, J., et al. PISA 2000 — Ein differenzierter Blick auf die Länder der Bundesrepublik Deutschland. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97590-4_12

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-97590-4_12

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-8100-3855-5

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