Finsler hat von Blaise [Hory], dem Pfarrer von Ligerz, Einblick in das Urteil der Kirchenvorsteher ("praesides") zuhanden des Rats von Bern erhalten. Diese haben sich gegenüber dem Gegner [Samuel Huber] zu nachsichtig gezeigt. Hofft, dass es diesen trotzdem zur Reue bewegt. Es obliegt dem Rat, zu handeln, doch nach dem Apostelwort [Galat 5,12] sollten Unruhestifter entfernt werden. Gratuliert Musculus, dass er ihn in die Schranken weisen konnte. Empfiehlt den Überbringer des Briefs [N.] Guasti, einen Arzt aus Mailand. Er wird ebenso von [Johannes] Pontisella in Chur, [Eusebius] Kleber ("Gleber") in St. Gallen und [N.] Castiglione ("Castillioneus") in Locarno empfohlen. Guasti war drei Jahre lang wegen seines Glaubens von der Inquisition eingekerkert und konnte im vergangenen August durch die Hilfe von Dietegen von Salis ("Dietegus a Salicibus") entkommen. Allerdings hat er seinen ganzen Besitz verloren. Nachdem er mit seiner Ehefrau und zwei Kindern einige Zeit bei von Salis im Veltlin gelebt hat, ist er über Graubünden nach St. Gallen, Zürich und Basel gelangt. Er wollte nach Frankreich reisen, wovon ihm wegen der drohenden Kriegsgefahr abgeraten wurde.
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Bibliographische Metadaten
- TitelBrief an [Abrahamus Musculus] / von Josua Vinslerus
- Zusammenfassung
Mit einem Empfehlungsbrief von Castiglione kam er nach Biel und erhielt vom Rat die Erlaubnis, zu praktizieren, aber ohne öffentliches Gehalt. Nun sucht er eine besoldete Stelle. Er besitzt viele hervorragende Rezepte gegen viele Krankheiten, auch gegen die Gicht ("podagra"). Schon sechs Wochen lebt er auf eigene Kosten in Armut. Seine Ehefrau stammt aus der Talschaft Angrogna ("vallis Angronia"), die so viel für das Evangelium erlitten hat. Er hat auch einen Empfehlungsbrief von [David] Chaillet, Pfarrer in Neuenburg, an den Schultheiss [Beat Ludwig] von Mülinen ("Molinaeus"). Musculus soll ihn auch in Kontakt mit Josua Wyttenbach bringen, der ihm seine Hilfe zugesichert hat. Auch würde sich Guasti über einen Kontakt mit [N.] von Muralt und [Jakob ?] Wynmann, der vorzüglich Italienisch versteht, freuen. Bestellt Grüsse an den Schultheiss [Johann] von Wattenwyl. Die beiliegenden Verse soll Musculus dem Freund [Wolfgang] Rebmann ("Ampelander") zur Begutachtung geben. Sie sind zum Andenken an dessen [1587] verstorbenen Vater [Valentin Rebmann] verfasst worden. Bestellt Grüsse an die Kollegen [Johannes] Dick ("Crassus"), [Johannes] Haller, [Wolfgang] Rebmann ("Ampelander"), Christian [Amport], [Peter] Hübner, [Peter] Schneeberger und die übrigen, insbesondere auch an [Nikolaus] Zurkinden ("Zerkinta") und seinen ehemaligen Lehrer [Bernhard] Tillmann ("Telamonius").
- Autor, BeteiligteFinsler, Josua [1538-1602]
- Adressat(en)Musculus, Abraham [1534-1591]
- EntstehungBiellis, A[nn]o 1588. Maii 13
- Umfang1 Bl., 2 S. beschrieben ; 32 x 26 cm
- SpracheLatein
- Besitzende InstitutionStadtbibliothek Zofingen, StBZ Pa 14:2,122 (120)
- Online seit1.10.2021
- DOI
- Übergeordnete StrukturBriefsammlung Wolfgang und Abraham Musculus, Band 2
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- QuellenangabeFinsler, Josua: Brief an [Abrahamus Musculus]. Biellis, A[nn]o 1588. Maii 13. Stadtbibliothek Zofingen, StBZ Pa 14:2,122 (120) https://doi.org/10.7891/e-manuscripta-114557 / Public Domain Mark