Bindung von Kindern in familienrechtlichen Fragestellungen bei Gericht: Erkenntnisse und Missverständnisse

Peter Zimmermann & Gottfried Spangler

Praxis der Rechtspsychologie 31 (2), Dezember 2021, S. 7–26
Deutscher Psychologen Verlag GmbH, Berlin
https://doi.org/10.51625/pdr20210201

Zusammenfassung

Bei psychologischen, familienrechtlichen Gutachten können Fehler bei der Beurteilung der Bindung eines Kindes, seiner Ursachen und Konsequenzen und der resultierenden Empfehlung an das Gericht auftreten. Der Artikel benennt mögliche Fehlerquellen und behandelt auf Basis des aktuellen Stands der Bindungsforschung eine Reihe an Themen, die für die Bewertung von Bindung bei familienrechtlicher Begutachtung relevant sind. Hierzu gehören die Themen Bindung an Mutter und Vater, die Relevanz von Bindungshierarchie, die Rolle von Quantität oder Qualität des Kontakts zu Bezugspersonen für den gelingenden Bindungsaufbau und die Nutzung der Forschungsergebnisse zu Auswirkungen von Bindungssicherheit und Bindungsunsicherheit für familienrechtliche Gutachten.

Abstract

Psychological judicial expert reports for family law cases can include errors in the assessment of children’s attachments, their origins, their consequences, and the subsequent recommendation for the court. The article specifies potential sources of such errors and reviews several topics that are relevant for the evaluation and use of attachment assessments in psychological family law expert reports. These topics include attachment to mother and father, attachment hierarchy, the role of quantity and quality of contact to caregivers for attachment development and the use of results from attachment research on developmental consequences of attachment security and insecurity for psychological family law expert reports.

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Die Zeitschrift richtet sich auch an Vertreter:innen angrenzender Fachgebiete wie Justiz, Anwaltschaft, Ministerien, Gerichte, Rechts-, Sozial- und Kriminalpolitik sowie im Bereich der sozialen Arbeit Tätige.

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