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Interferon-alfa-2b zur Therapie des Bindehautmelanoms
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Published: | February 2, 2011 |
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Hintergrund: Das Bindehautmelanom ist eine seltene Erkrankung (Inzidenz 0,03–0,08) mit einer 5-Jahresüberlebensrate zwischen 68 und 93% und hoher Rezidivwahrscheinlichkeit. Allgemeingültige Therapiestrategien existieren zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht. Bei isolierten Läsionen kommt eine exzisionale Biopsie in Betracht, ggfs. mit adjuvanter Bestrahlung bzw. Kryotherapie der Ränder. Alternativ lokale Chemotherapie mit Mitomycin C 0,02 bzw. 0,04%, 5-Fluorouracil 1% oder Interferon α2b 1 Mio. IU/ml.
Fallbeschreibung: 71jährige Patientin mit Zustand nach mehrfacher Bindhautexzision in den 70er Jahren bei histologisch gesicherten Bindehautmelanomrezidiven bis hin zur Perforation und Skleradeckung 1991. 1994 Rezidiv zirkulär am Limbus und im Bereich der Skleradeckung. In der Folge dreimalige Tumorexzision mit Kryokoagulationstherapie und 3 Zyklen Mitomycin C. Nach dem dritten MMC-Zyklus Entwicklung einer kompletten Stammzellinsuffizienz. 2008 neuen dissiminierten pigmentierten Läsionen. Therapie mit Interferon α2b Augentropfen über mehrere Monate 4–5x tgl. Hierunter kam es zur vollständigen Rückbildung der Pigmentierung ohne Nebenwirkungen.
Schlussfolgerung: Im Rahmen von kutanen Melanomen wurde Interferon α2b bereits erfolgreich eingesetzt. Die Fallbeschreibung zeigt ein vielversprechende Ergebnis in Bezug auf pigmentierte Bindehautumore, so dass prospektive Studien mit Langzeitbeobachtungen sinnvoll erscheinen.