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Wertigkeit nuklearmedizinischer Untersuchungsverfahren in der Differentialdiagnostik der Knieprothesenlockerung: FDG-PET vs. 3-Phasenskelettszintigraphie – Ergebnisse einer prospektiven Studie
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Published: | October 21, 2010 |
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Fragestellung: Ziel der vorliegenden prospektiven Studie war die Evaluation der Wertigkeit der 18F-Fluorodexyglucose PET [FDG-PET] zur diagnostischen Differenzierung zwischen einer aseptischen Prothesenlockerung und eines Protheseninfektes nach Implantation eines künstlichen Kniegelenkes im Vergleich zur Mehrphasenskelettszintigraphie
Methodik: 29 Patienten mit 30 Knieendoprothesen wurden präoperativ mittels FDG-PET und Mehrphasenskelettszintigraphie bei klinischem V.a. eine aseptische Prothesenlockerung bzw. eines Protheseninfektes untersucht. Die diagnostische Befundung der FDG-PET erfolgte anhand einer zuvor erarbeiteten, in die Kategorien I-V unterteilten differenzierten Befundinterpretation. Die endgültige Diagnosesicherung erfolgte in allen Fällen durch die klinische und operative Befunderhebung mit histologischer und mikrobiologischer Gewebeaufarbeitung in Zusammenschau mit der präoperativen laborchemischen und nativradiologischen Diagnostik.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Die differenzierte Befundinterpretation der FDG-PET Kategorien I-V zeigte eine Spezifität/Sensitivität gegenüber der Mehrphasenskelettszintigraphie von 84%/73% vs. 68%/64% für eine aseptische Lockerung der femoralen Komponente, von 83%/75% vs. 70%/54% für eine aseptische Lockerung der tibialen Komponente und von 81%/ 67% vs. 56%/58% für eine Protheseninfektion.
Die FDG-PET bietet eine signifikant höhere Spezifität / Sensitivität in der Differentialdiagnostik der Knieprothesenlockerung im Vergleich zur Mehrphasenskelettszintigraphie. Nachteilig erweist sich jedoch in der klinischen Routine neben der eingeschränkten Ortsauflösung der PET sowie die schwierige diagnostische Differenzierung zwischen einer aseptischen Prothesenlockerung mit histolo-gisch ausgeprägter Abriebreaktion und einer Protheseninfektion.