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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Revisionsendoprothetik am OSG – eine Ursachenanalyse

Meeting Abstract

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  • Dan-Henrik Boack - Klinik für Unfall- für Wiederherstellungschirurgie der Charité Campus Virchow-Klinikum, Sektion Fuß- & Sprunggelenkchirurgie, Berlin, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch565

doi: 10.3205/10dgch565, urn:nbn:de:0183-10dgch5652

Published: May 17, 2010

© 2010 Boack.
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Einleitung: Die OSG-TEP hat sich in der Behandlung der OSG-Arthrose etabliert. Die zunehmende Verbreitung induziert aber auch die Nachfrage bzgl. eines Prothesenwechsels. Daher wurden in einer prosp. Untersuchung die Ursachen für die Lockerung analysiert und die Ergebnisse evaluiert.

Material und Methoden: Einschlusskriterium: OSG-TEP-Wechsel

Zeitraum: 2002–2008

Klientel: 39 Pat. (57 J.)

Analyse der auswärtigen prä-/intra- und postoperativen Röntgenaufnahmen

Prosp. klin. (AOFAS-Score) und radiolog. Dokumentation (Achsenaufnahmen im Stehen): präop. und nach min. 1 Jahr: 26 (12–70 Mon.)

Nachuntersuchungsrate: 38/39 (97%)

Ergebnisse: Bei 26/39 Pat. (66,7%) lag eine Fehlstellung mit sek. tibialer Sinterung / Lockerung bzw. Inlay-Edge-Impingement / -Luxation vor.

Davon waren (als Hauptfehlstellungskomponente):

18x tibiale Varusfehlstellung

4x patholog. tibialer Slope

2x Rotationsfehler

2x transversale Dezentrierungen zu registrieren.

Die tibialen TEP-Fehlstellungen waren größer als die tibialen Plafondfehlstellungen vor der auswärtigen TEP-Implantation.

Zusätzlich bestanden nicht korrigierte Fußfehlstellungen (7x Pes planovalgus, 3x Pes cavovarus medialis).

Bei 10/39 Pat. (25,6%) war eine Lockerung nach primär korrektem Alignement zu verzeichnen.

Hier waren:

4x tibiale Sinterung bei unterdimensionierter Komponente

3x tibiale Lyse bei Non-union-Situation des tibialen metal-back aber prox. Stemverankerung

1x tibiale Non-union bei posttraumat. Sklerose

2x Lockerung zementierter Komponenten zu verzeichnen.

Bei 3/39 Pat. (7,7%) bestand eine Low-Grade-Infektion (2x zweizeitiger/1x einzeitiger Wechsel).

Bei allen Pat. konnte ein TEP-Wechsel durchgeführt werden. Das Ergebnis zeigte bei allen Pat. einen Anstieg der AOFAS-Scoreparameter (von 26 auf 79 Pkt.). 35/38 Pat. zeigten sich mit dem Ergebnis zufrieden (92%).

Schlussfolgerung: Trotz der eingeschränkten Auswertung der auswärts primär operierten Patienten zeigt die Rate von 92,3% nichtoptimal erfolgter TEP-Implantationen als Versagensgrund, dass die OSG-Endoprothetik derzeit durch die Erfahrung des Operateurs limitiert wird. Das Hauptproblem besteht in unkorrigierten / nicht erkannten Deformitäten bzw. fehlerhafter Implantationstechnik.