본고에서는 독일어와 네덜란드어, 그리고 스웨덴어를 중심으로 최근 유럽에서 나타나는 다민족 청소년언어(Multiethnische Jugendsprachen=MJ)의 주요 언어학적 특징들을 비교하여 논의해 보았다. 세 언어의 MJ, 즉 키쯔 독일어, 네덜란드어의 스트라탈, 스웨덴어의 링케비는 (이민자)출신어도 현지어도 서로 상이하지만 놀라울 정도로 상당히 유사한 특성들을 보여준다. 이들은 이민자 언어 출신 어휘들을 즐겨 차용하며, 명사에 적용되는 기존의 문법성구별규칙을 준수하지 않는다. 또한 키쯔 독일어와 스웨덴어의 링케비의 경우 무관사 명사를 허용할 뿐만 아니라 새로운 초점표시자를 투입하여 뒤따르는 수식 명사구를 강조한다. 마지막으로 세 언어 모두 동사 앞에 두 가지 요소(대부분 시간 부가어>대명사주어의 순)를 허용하는 V/3구조가 등장한다. 본고에서는 이 구조의 두 전장위치를 [+정보성]>[-정보성]의 순서로 규정하여, 부가어는 전자에 대명사 주어는 후자에 각각 배치하여 분석하였다. 끝으로 이러한 세 MJ들의 공통특성을 개별적으로 묘사하는데 그친 기존의 분석들과는 상이하게 Passy(1890)의 경제성 원칙과 강조성 원칙을 토대로 이들을 포괄적으로 분석하였다. 경제성 원칙은 명사의 문법성 무력화 현상과 무관사 허용문제를 그리고 강조성 원칙은 나머지 현상인 어휘 차용과 초점 형태소 투입 그리고 V/3에서의 부가어 제1 전장 위치 수용)를 성공적으로 포착할 수 있었다.
In der vorliegenden Untersuchung werden ausgewählte grammatische Eigenschaften Multiethnischer Jugendsprachen (im Folgenden MJs) im Deutschen (Kiezdeutsch), Niederländischen (Straattaal) und Schwedischen (Rinkebysvenska, i. F. Rinkeby) betrachtet. Diese MJs verwenden bilinguale Jugendliche mit Migrationshintergrund, die sowohl ihre Herkunftssprache als auch die lokale Sprache beherrschen. Die Varietäten bzw. einzelne Phänomene daraus sind im übrigen auch unter Jugendlichen ohne Migrationshintergrund verbreitet. Interessanterweise haben die drei untersuchten MJs gemeinsame Eigenschaften, obwohl sich die jeweiligen Herkunfts- und lokalen Sprachen voneinander unterscheiden. Zunächst finden sich in den MJs lexikalische Entlehnungen aus den Migrationssprachen (cf. Nortier 2013): Häufig verwendet werden bspw. “lan”(Mann) aus dem Türkischen, “wallah”(echt) aus dem Arabischen oder “duku”(Geld) aus den Sprachen Surinams. Zweitens ist die Distinktheit des grammatischen Genus abgeschwächt. Das Neutrum geht in den MJs des Niederländischen und des Schwedischen verloren (cf. Nortier/Dorleijn 2013). Im Kiezdeutschen und Rinkeby steht das Nomen artikellos, sodass die Kongruenzmerkmale (inkl. Genus) nur noch bei der anaphorischen Aufnahme durch Pronomen sichtbar werden (cf. Wiese/Pohle 2016). Ferner lassen sich Fokuseffekte beobachten. Die Partikeln “so“ im Kiezdeutschen und “sån“ im Rinkeby werden unmittelbar vor einem zu fokussierenden Element eingefügt(cf. Ekberg/Opsahl/Wiese 2015). Weiterhin lizensieren sie Verbdritt-Stellung (V/3) in Hauptsätzen: so liegt dann an erster Stelle ein Element mit [+informative] und an zweiter Stelle ein mit [-informative] vor. Diese Annahme erklärt u. a., dass für die erste Vorfeldposition meistens [+informative] Adjunkte in Frage kommen. Diese Arbeit versucht, die angeführten Eigenschaften in MJs mit Hilfe von zwei klassischen Prinzipien (Passy 1890) abzuleiten: Das Ökonomieprinzip kann die Absenz des grammatischen Genus und der Artikel erfassen. Das Betonungsprinzip motiviert die übrigen Eigenschaften (lexikalische Entlehnung, V/3-Stellung und Fokusrealisierungen), die dem Zweck der Hervorhebung dienen.
In der vorliegenden Untersuchung werden ausgewählte grammatische Eigenschaften Multiethnischer Jugendsprachen (im Folgenden MJs) im Deutschen (Kiezdeutsch), Niederländischen (Straattaal) und Schwedischen (Rinkebysvenska, i. F. Rinkeby) betrachtet. Diese MJs verwenden bilinguale Jugendliche mit Migrationshintergrund, die sowohl ihre Herkunftssprache als auch die lokale Sprache beherrschen. Die Varietäten bzw. einzelne Phänomene daraus sind im übrigen auch unter Jugendlichen ohne Migrationshintergrund verbreitet. Interessanterweise haben die drei untersuchten MJs gemeinsame Eigenschaften, obwohl sich die jeweiligen Herkunfts- und lokalen Sprachen voneinander unterscheiden. Zunächst finden sich in den MJs lexikalische Entlehnungen aus den Migrationssprachen (cf. Nortier 2013): Häufig verwendet werden bspw. “lan”(Mann) aus dem Türkischen, “wallah”(echt) aus dem Arabischen oder “duku”(Geld) aus den Sprachen Surinams. Zweitens ist die Distinktheit des grammatischen Genus abgeschwächt. Das Neutrum geht in den MJs des Niederländischen und des Schwedischen verloren (cf. Nortier/Dorleijn 2013). Im Kiezdeutschen und Rinkeby steht das Nomen artikellos, sodass die Kongruenzmerkmale (inkl. Genus) nur noch bei der anaphorischen Aufnahme durch Pronomen sichtbar werden (cf. Wiese/Pohle 2016). Ferner lassen sich Fokuseffekte beobachten. Die Partikeln “so“ im Kiezdeutschen und “sån“ im Rinkeby werden unmittelbar vor einem zu fokussierenden Element eingefügt(cf. Ekberg/Opsahl/Wiese 2015). Weiterhin lizensieren sie Verbdritt-Stellung (V/3) in Hauptsätzen: so liegt dann an erster Stelle ein Element mit [+informative] und an zweiter Stelle ein mit [-informative] vor. Diese Annahme erklärt u. a., dass für die erste Vorfeldposition meistens [+informative] Adjunkte in Frage kommen. Diese Arbeit versucht, die angeführten Eigenschaften in MJs mit Hilfe von zwei klassischen Prinzipien (Passy 1890) abzuleiten: Das Ökonomieprinzip kann die Absenz des grammatischen Genus und der Artikel erfassen. Das Betonungsprinzip motiviert die übrigen Eigenschaften (lexikalische Entlehnung, V/3-Stellung und Fokusrealisierungen), die dem Zweck der Hervorhebung dienen.