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Autor(en): D'Alessandro, Roberta Anna Grazia
Titel: Impersonal si constructions : agreement and interpretation
Sonstige Titel: Unpersönliche si-Konstruktionen : Kongruenz und Interpretation
Erscheinungsdatum: 2004
Dokumentart: Dissertation
URI: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:93-opus-16303
http://elib.uni-stuttgart.de/handle/11682/5252
http://dx.doi.org/10.18419/opus-5235
Zusammenfassung: This dissertation investigates the syntax of impersonal si constructions (ISC henceforth) in Italian in a minimalist framework, focusing on their peculiar agreement patterns and on their interpretation. ISCs introduce a generic, unspecified subject in a clause. Italian is a pro-drop language, and a sentence like (1) is interpreted as referring to a specific subject, deictically recoverable or already expressed in the discourse: (1) Canta pro sings- 3rd sg He/she sings' The introduction of an impersonal si in (1) determines the interpretation of the sentence as referring to an unspecified subject, roughly equivalent to the English people', as in (2): (2) Si canta si sings-3rd sg People sing' Impersonal si constructions present a number of puzzling properties which have often been considered as idiosyncratic or accidental. They exhibit peculiarities in their agreement patterns, both in the present tense and in the past tense. Moreover, they present consistent variability in interpretation. The aim of the present work is twofold: on the one hand, I attempt to provide an explanation for previously overlooked phenomena involving ISCs, such as the transitive agreement alternation, the person restriction on the object, and past participle agreement with unergative and unaccusative verbs and in copular constructions. On the other hand, I wish to contribute to the development of current syntactic theory by showing the necessity of considering additional syntactic features, which I call sigma-features, that encode semantic/deictic information. Moreover, I propose a new' syntactic operation: Concord, which targets precisely these semantico-pragmatic features and locally determines adjectival and participial agreement. Concord is a special form of Chomsky's Agree, which targets a different feature set and is active on a phrasal domain. Thus, I distinguish between Agree, which targets the traditional phi-features and may act long-distance to obtain subject-verb agreement, and Concord, which targets the semantico-pragmatic sigma-set, and acts within a phrasal domain to obtain adjectival and participial agreement. Up to now, verbal semantics or Aktionsart has been hardly taken into account in the literature on ISCs. The present work is framed in such a way as to capture the contribution of verbal semantics to the agreement patterns of ISCs. More specifically, assuming that the verbal semantics is reflected in the syntax of a VP, I show that the semantic configuration determines the agreement patterns of ISCs. A large part of this work is also devoted to the interpretation of ISCs: ISCs may be interpreted as generic, existential, or inclusive. In other words, the reference set that si selects may be a purely generic one (generic reading), or there may be a group of people satisfying the property expressed by the predicate (existential). This group may be specified for inclusiveness (inclusive), i.e. it may include the speaker, or it may not. This work is aimed at identifying the causes for the generic/inclusive alternation. A pragmatico-syntactic analysis for the phenomenon of inclusiveness is also provided. The present work is organized in 5 chapters, which address different aspects of Italian ISCs. As stated above, this study is concerned with agreement and interpretation of ISCs, and in particular with those aspects that have often been considered as accidental or not so relevant for the understanding of the problem as a whole. I start from secondary' phenomena and show how they help drawing the general picture of ISCs. The accurate analysis of agreement patterns and interpretation of ISCs also helps to shed some light on other issues that would not seem related to this at first sight, like the person restriction on the object in Icelandic quirky dative constructions.
In dieser Dissertation wird im Rahmen des Minimalistischen Programms die Syntax unpersönlicher si Konstruktionen (im Folgenden ISC) im Italienischen untersucht, wobei ein besonderes Augenmerk auf das Kongruenzverhalten und die Interpretation dieser Konstruktionen gelegt wird. ISCs sind Sätze mit einem generischen, unspezifizierten Subjekt. Da das Italienische eine pro-drop Sprache ist, wird in Sätzen wie (1) ein spezifisches Subjekt mitverstanden, das entweder deiktisch identifiziert werden kann oder bereits im Diskurs verankert ist. (1) Canta pro sings- 3RD SG He/she sings' Fügt man einem Satz wie (1) ein unpersönliches si hinzu, so wird das Subjekt eines solchen Satzes als unspezifiziert interpretiert, wie in (2). Im Englischen erzielt ´people' als Subjekt einen ähnlichen Effekt. (2) Si canta si sings People sing' Unpersönliche si-Konstruktionen weisen eine Reihe von Eigenschaften auf, die oftmals als idiosynkratisch oder zufällig angesehen wurden. Sie zeigen Besonderheiten bei der Kongruenz sowohl im Präsens als auch in der Vergangenheit, und ihre Interpretation unterliegt großer Varianz. Diese Arbeit hat zwei Ziele: einerseits schlage ich eine Erklärung für einige bisher nicht erfasste Phänomene im Zusammenhang mit ISCs vor, wie die transitive Kongruenzalternation (transitive agreement alternation), die Personenbeschränkung für Objekte und die Kongruenzmarkierung bei Partizipien unergativer Verben, unakkusativer Verben und in Kopulakonstruktionen. Andererseits möchte ich einen Beitrag zur Weiterentwicklung der aktuellen Syntaxtheorie leisten, indem ich die Notwendigkeit zusätzlicher syntaktischer Merkmale aufzeige, die semantische/deiktische Information enkodieren. Ich nenne diese zusätzlichen Merkmale sigma-Merkmale. Außerdem argumentiere ich für eine neue' syntaktische Operation Concord, die für jene semantisch-pragmatischen Merkmale sensibel ist und lokal Kongruenzmarkierung an Adjektiven und Partizipien bewirkt. Concord ist eine Variante von Chomsky's (1998) Agree, das für einen anderen Merkmalstyp sensibel ist und innerhalb einer phrasalen Domäne operiert. Ich unterscheide demnach zwischen Agree, das für die traditionellen phi-Merkmale relevant ist und Subjekt-Verb-Kongruenz auch als nicht-lokale Beziehung ermöglicht, und Concord, das für die Menge der semantisch-pragmatischen sigma-Merkmale relevant ist und innerhalb einer phrasalen Domäne Kongruenzmarkierung an Adjektiven und Partizipien bewirkt. In der bisherigen Forschung und Literatur zu ISCs wurde die verbale Semantik -i.e. die Aktionsarten von Verben- praktisch nicht berücksichtigt. Diese Arbeit will die Bedeutung der verbalen Semantik für die Kongruenzmuster bei ISCs erfassen. Unter der Annahme, dass sich die Aktionsart von Verben in der Syntax der VP widerspiegelt, zeige ich, wie diese semantische Konfiguration die Kongruenzmuster bei ISCs bestimmt. Ein großer Teil dieser Arbeit widmet sich den Interpretationsmöglichkeiten von ISCs: ISCs können entweder generisch, existentiell oder inklusiv interpretiert werden. In anderen Worten, die Referenzmenge, auf die si verweist, kann generisch einstellig sein (generische Lesart), oder sie verweist auf eine Gruppe von Individuen, welche die durch das Prädikat ausgedrückte Eigenschaft teilen (existentielle Lesart). Diese Gruppe kann nun entweder den Sprecher einschließen (inklusive Lesart) oder auch nicht. Ziel dieser Arbeit ist es unter anderem, die Ursachen für die Alternation zwischen generischer und inklusiver Lesart zu bestimmen. Es wird außerdem eine pragmatisch-semantische Analyse des Phänomens der Inklusivität vorgeschlagen. Die vorliegende Arbeit ist in 5 Kapitel unterteilt, die jeweils unterschiedliche Aspekte der ISCs im Italienischen behandeln. Wie oben dargestellt, beschäftigt sich die Studie mit Kongruenzmustern und der Interpretation von ISCs und im Besonderen mit solchen Aspekten, die bisher oftmals als zufällig oder nicht besonders relevant für das Verständnis der Konstruktion angesehen wurden. Ich nehme diese sekundären' Phänomene als Ausgangspunkt und zeige, wie sie zu einem grundsätzlicheren Verständnis der ISCs führen können. Die genaue Analyse der Kongruenzmuster und der Interpretationen der ISCs führt zu Themen, die auf den ersten Blick nicht relevant erscheinen, wie beispielsweise die Personenbeschränkung für Objekte bei isländischen Konstruktionen mit quirky Subjekten.
Enthalten in den Sammlungen:09 Philosophisch-historische Fakultät

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