Autonomie (der Literatur)

"Autonomie" der Literatur oder der Kunst im Allgemeinen bezieht sich entweder im engeren Sinn auf literarische Werke respektive Kunstwerke, für die der Anspruch erhoben wird, dass sie jeweils nur ihrem eigenen, werkspezifischen Gesetz verpflichtet seien und daher unter ihnen äußerlichen Ma...

Verfasser: Celik, Nursan
Dokumenttypen:Teil eines Buches
Medientypen:Text
Erscheinungsdatum:2024
Publikation in MIAMI:26.01.2024
Datum der letzten Änderung:26.01.2024
Quelle:Enzyklopädie Recht und Literatur, A Autonomie (der Literatur)
Angaben zur Ausgabe:[Electronic ed.]
Stand 15. Januar 2024
Schlagwörter:Autonomie der Literatur; ästhetische Autonomie; Autonomie der Kunst; Autonomieästhetik; Freiheit der Kunst; Ästhetizismus autonomy of art; autonomy of literature; aesthetic autonomy; aesthetics of autonomy; liberty of art; aestheticism
Fachgebiet (DDC):030: Enzyklopädien, Faktenbücher
340: Recht
800: Literatur, Rhetorik, Literaturwissenschaft
Lizenz:CC BY 4.0
Sprache:Deutsch
Förderung:Förderer: Deutsche Forschungsgemeinschaft / Projektnummer: 403589434
Format:PDF-Dokument
URN:urn:nbn:de:hbz:6-58918494590
Weitere Identifikatoren:DOI: 10.17879/58918494134
Permalink:https://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hbz:6-58918494590
Onlinezugriff:10.17879_58918494134.pdf
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"Autonomie" der Literatur oder der Kunst im Allgemeinen bezieht sich entweder im engeren Sinn auf literarische Werke respektive Kunstwerke, für die der Anspruch erhoben wird, dass sie jeweils nur ihrem eigenen, werkspezifischen Gesetz verpflichtet seien und daher unter ihnen äußerlichen Maßstäben nicht angemessen beurteilt werden könnten, oder im weiteren Sinn auf literaturbezogene bzw. ästhetische Praktiken der Produktion, Rezeption oder Kritik literarischer Texte oder anderer Kunstwerke, für die wiederum der Anspruch erhoben wird, dass die betreffenden Praktiken nur ihren eigenen Gesetzen unterworfen sein sollten – den Normen der betreffenden literarischen Gattung oder allgemeiner den gesellschaftlichen Konventionen der literarischen oder ästhetischen Kommunikation. Die Autonomie der Literatur in diesem weiteren Sinn wird in erster Linie ästhetisch begründet, allerdings im modernen Rechtsstaat notwendigerweise auch durch positiv-rechtliche Normen garantiert und zugleich eingegrenzt.

Claims concerning the "autonomy" of art - or, more precisely of literature - have been raised either for certain works of art or literature that are assumed to be bound by no other laws but their own as they could not and must not be judged by any external measure, or, in a more general sense, regarding a set of literary or aesthetic practises in the production, reception or criticism of such works, which are, again, assumed to be bound by no other laws but their own, albeit in this case not the individual norms of certain works, but rather generic norms of the relevant literary genres or even more generally social conventions of literary or aesthetic communication. The autonomy of literature in this latter sense is embeddeded into the normative framework of modern aesthetic practices, but within the modern institutional setting of the rule of law it is necessarily also subject to positive laws that guarantee and delimit it.