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Die Struktur- und Regionalpolitik der Europäischen Union – Eine kritische Zwischenbilanz

Koursovitis, Antonios

Gegenstand der Untersuchung sind - der Beitrag der Regionalpolitik der EU zur Verringerung regionaler Disparitäten in der Gemeinschaft, - die Implementierung dieser Politik im Kohäsionsland Griechenland und - der notwendige Reformbedarf auf beiden Ebenen. Die Erwartungen an die Regionalpolitik der EU sind insbesondere vor dem Hintergrund der zunehmenden sozioökonomischen Heterogenität der EU-27 sehr hoch. Dies hat sich in umfangreichen finanziellen Hilfen der EU insbesondere während der letzten Förderperioden niedergeschlagen. Die Ergebnisse der Arbeit bestätigen diese Erwartungen nicht. Die Disparitäten der Regionen innerhalb Griechenlands haben im Gegenteil zugenommen. Der Abstand der rückständigen Regionen Griechenlands zum Gemeinschaftsdurchschnitt hat sich zwar nicht vergrößert, aber auch nur wenig verringert. Damit stellt die Arbeit die Effizienz der EU-Förderpolitik grundsätzlich in Frage. Die Schwachstellen der gesamten EU-Regionalpolitik werden besonders deutlich bei der Untersuchung der Frage, wie die EU-Politik durch die Regierungen in Griechenland umgesetzt worden ist. Regionalpolitische Interventionen vollziehen sich im Rahmen eines komplexen, unüberschaubaren und wenig kontrollfähigen nationalen Förderungssystems. Weitere makroökonomische, politische, institutionelle und kulturelle Faktoren, die eine wesentliche Rolle bei der sozioökonomischen Entwicklung eines Landes spielen, sind zu berücksichtigen. Die Arbeit zeigt im einzelnen auf, weshalb Griechenland durch die Nichtbeachtung dieser Faktoren nicht in der Lage war, die zahlreichen regionalpolitischen Interventionen der EU effizient in nationale Politik umsetzen. Insbesondere seit den Integrierten Mittelmeerprogrammen hat Griechenland bis heute erhebliche Probleme bei der Planung und Umsetzung der EU-Interventionen. Die Fördermittel der EU führten zwar zu einer grundlegenden Verbesserung der Infrastruktur in Griechenland, nicht aber zum Abbau der regionalen Disparitäten. So zeigt die Arbeit am Beispiel Griechenlands, dass die Regionalpolitik der EU nur bedingt dazu beitragen kann, dass ein Land regionale Disparitäten nachhaltig verringert oder gar beseitigt.
This paper looks at: the contribution made by EU regional policy to the reduction of regional disparities within the Union, the implementation of the policy in Greece, a “cohesion” state, and the reforms needed at both levels. Much is expected of the EU’s regional policy, particularly in light of the growing socio-economic heterogeneity of the EU-27. This has been reflected in the extensive financial aid from the EU during the last funding periods in particular. However, the results of this paper do not bear out these expectations. On the contrary, disparities between the regions within Greece have increased. Although the gap between the underdeveloped regions of Greece and the Union average has not widened, it has shown only a slight decrease. This paper therefore calls into question the efficiency of the EU’s policy on subsidies as a whole. The weak points of the EU’s overall regional policy become particularly apparent when looking at how EU policy has been implemented by the governments in Greece. Regional policy interventions are made within a national system of funding that is complex, unclear and difficult to control. Other macro-economic, political, institutional and cultural factors, which play a key role in a country’s socio-economic development, must be taken into account. This paper shows why Greece’s failure to consider these factors has meant that the country has been unable to translate the EU’s many regional policy interventions efficiently into national policy. Since the Integrated Mediterranean Programmes, in particular, Greece has continued to experience considerable problems in planning and implementing EU interventions. Although EU funding has led to basic improvements in the infrastructure in Greece, it has not succeeded in combating the country’s regional disparities. Taking Greece as a case study, this paper shows that EU regional policy can only have a limited impact on a country’s ability to reduce or combat regional disparities in the long term.