Original paper

Study of the matrimonial structure of the population of Central Sardinia (Italy)

Vona, G.; Francalacci, P.; Paoli, G.; Latini, V.; Salis, M.

Anthropologischer Anzeiger Volume 54 No. 4 (1996), p. 317 - 329

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published: Dec 12, 1996

DOI: 10.1127/anthranz/54/1996/317

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ArtNo. ESP140005404003, Price: 29.00 €

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Abstract

Temporal changes in the matrimonial structure of four Sardinian populations (Bitti, Lula, Lodè and Gavoi) have been studied. The endogamy rates and the average marriage distances indicate that the four villages experienced a long period of isolation. Only in recent decades endogamous marriages have fallen shortly. The trends of marital isonymy and inbreeding, evaluated both from isonymy and dispensation for consanguineous marriages, are similar to those of endogamy. The kinship values between pairs of populations show some preferential relationship (Bitti-Lodè, Lodè-Lula) and an evident differentiation between Gavoi and Bitti. The results also indicate that the values of kinship are not associated with the geographic distances. The possible impact of the matrimonial structure on the genetic structure and the relationships among the studied populations will be examined in further investigations, in which the genetic markers will be considered.

Kurzfassung

In vier sardischen Bevölkerungen (Bitti, Lula, Lodè und Gavoi) wurden die zeitlichen Veränderungen in den Heiratsverhältnissen untersucht. Die Endogamieraten sowie die durchschnittlichen Entfernungen bezüglich der Herkunft der Ehepartner lassen für alle vier Bevölkerungen eine zeitlich lange Isolation erkennen. Erst in den letzten Jahrzehnten hat die Häufigkeit endogamer Heiraten deutlich abgenommen. Die Trends bezüglich „marital isonymy“ und „inbreeding“, die anhand der Isonymie und der bei Verwandtenehen erforderlichen Heiratsgenehmigungen ermittelt wurden, entsprechen denen für die Endogamie. Die „kinship values“ zwischen den paarweise verglichenen Bevölkerungen zeigen charakteristische Beziehungen, so zwischen Bitti und Lodè sowie zwischen Lodè und Lula, andererseits eine deutliche Differenzierung zwischen Gavoi und Bitti. Die Ergebnisse lassen schließlich auch erkennen, daß die „kinship values“ nicht mit den geographischen Entfernungen assoziiert sind. Die mögliche Bedeutung dieser Heiratsverhältnisse für die genetische Struktur dieser Bevölkerungen sowie für die genetischen Beziehungen zwischen ihnen wird anhand genetischer Marker in weiteren Untersuchungen analysiert.

Keywords

endogamy ratesmarriageisolationinbreedingkinship