Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - P6_11
DOI: 10.1055/s-2008-1079229

Fallserie von 60 Patienten vor und nach suburethraler Schlingenoperation mit systematischer Auswertung durch dynamische Introitussonographie

T Jung 1, F Pauli 1, A Wischnik 1
  • 1Augsburg

Fragestellungen:

  • Wie hoch ist die durchschnittliche vertikale Mobilität des Blasenhalses bei intraabdomineller Druckerhöhung (Pressen) und die kraniale, vertikale Mobilität beim Anspannen des Beckenboden?

  • In welchem Drittel der Urethra bei Aufteilung dieser in distales, mittleres und proximales Drittel befindet sich das TVT Band bei der postoperativen Lagekontrolle am häufigsten?

  • Wie groß ist der durchschnittliche Abstand des TVT Bandes von der Urethra und wie die typische Form des TVT Bandes?

  • Wie hoch ist die durchschnittliche Zufriedenheit der Patienten mit dem Resultat der suburethralen Schlingenoperation?

Methodik: Systematische prae- und postoperative Auswertung von 60 Patienten im Zeitraum vom 1.2.2007 bis zum 29.2.2008 durch dynamische Introitussonographie.

Standardisierte Messung der vertikalen Mobilität des Blasenhalses sowie postoperative Analyse der TVT Bandlage in Bezug auf Form und Abstand von der Urethra sowie der Position hinsichtlich der Lage im distalen, mittleren oder proximalen Drittel der Urethra.

Abschließende Bewertung der postoperativen Zufriedenheit durch die Patienten nach visueller Analogskala (VAS 0–10).

Ergebnisse:

Ad 1:

Vertikal-kaudal gerichtete Mobilität Blasenhals beim Pressen

<5mm: n=23

(38%)

5–15mm: n=27

(45%)

>15mm: n=10

(17%)

Vertikal-kranial gerichtete Mobilität beim Anspannen:

<5mm: n=34

(56%)

5–10mm: n=19

(32%)

>10mm: n=7

(12%)

Ad 2:

Lage im proximalen Urethradrittel:

n=4

(7%)

Lage im mittleren Urethradrittel:

n=46

(76%)

Lage im distalen Urethradrittel:

n=10

(17%)

Ad 3: Abstand TVT Band zur Urethra: 2mm: n=10 (17%), 3mm: n=16 (27%), 4mm: n=14 (23%), 5mm: n=14 (23%), 6mm: n=2 (3%), 7mm: n=1 (2%), 8mm: n=2 (3%), 11mm: n=1 (2%)

Form des TVT Bandes: Gestreckt: n=37 (62%), U-förmig: n=23 (38%)

Ad 4: Postoperative Zufriedenheit: VAS 10: n=17 (28%), VAS 9: n=9 (15%), VAS 8: n=17

(28%), VAS 7: n=13 (22%), VAS 6: n=2 (3%), VAS 5: n=1 (2%), VAS 1: n=1 (2%)

Schlussfolgerungen:

  • Ad 1: Bei ca. jeder dritten Patientin (38%) liegt ein wenig mobiler Blasenhals vor (<5mm). Mindestens jede zweite Patientin (56%) kann den Beckenboden nur schwach oder gar nicht anspannen (<5mm).

  • Ad 2: Ein Großteil der TVT Bänder (93%) liegt postoperativ im mittleren und distalen Urethradrittel.

  • Ad 3: Die Mehrzahl der TVT Bänder (90%) liegt postoperativ in einem Abstand von 2–5mm zur Urethra.

  • Ad 4: Ein Großteil der Patientinnen (93%) gaben gute bis sehr gute Zufriedenheit mit dem postoperativen Resultat an.