Pneumologie 2008; 62 - P428
DOI: 10.1055/s-2008-1074094

Videoassistierte (VATS) pulmonale Lobektomie bei Bronchialcarcinom – Operative Technik und Taktik zur Unterlappenresektion (Videovortrag)

H Shekarriz 1, J Nolde 2, P Kujath 2, H Bruch 2
  • 1Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie Martin-Luther-Krankenhaus, Schleswig
  • 2Klinik für Chirurgie, Univ.-Klinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck

Einleitung: Die Thorakotomie als Standardzugang zur Durchführung einer Lobektomie geht durch die große Inzision sowie die Retraktion der Thoraxwand und vor allem der Rippen mit einem großem Trauma für die Patienten einher. Nicht selten leiden die Patienten an langandauernden Schmerzen. Die physiologischen und metabolischen Reaktionen des Organismus sind wiederum die Ursache weiterer Komplikationen wie Atelektase, Pneumonie, tiefe Venenthrombose etc. Die videoassistierte Thoraxchirurgie (VATS) ist eine minimal-invasive Technik, die sich mittlerweile bei vielen Indikationen als Verfahren der Wahl durchsetzen konnte.

Material und Methoden: Wir berichten anhand eines Videofilms über unsere Technik zur anatomischen unteren Lobektomie bei Patienten mit Bronchialcarcinom im Stadium I. 12männliche und 4 weibliche Patienten mit einem mittleren Alter von 67,2 Jahren mit peripherem nicht-kleinzelligem Bronchialcarcinom des rechtseitigen Unterlappens kleiner als 3cm in Durchmesser im Stadium I der Erkrankung wurden nach entsprechender Vorbereitung einer anatomischen (VATS-) Lobektomie mit mediastinaler Lymphadenektomie unterzogen. Der intraoperative Verlauf wurde videoskopisch dokumentiert. Die postoperative Phase wurde hinsichtlich der Schmerzsymptomatik, Rekonvaleszenzdauer, Mobilisation und eventuelle Komplikationen evaluiert.

Ergebnisse: Alle Lobektomie waren erfolgreich. Es fanden 2 Konversionen zur offenen Methode statt. Es gab keine perioperative Letalität. Die intraoperativ platzierten Thoraxdrainagen konnten bei allen Patienten zwischen dem 1. Und dem 4. postoperativen Tag entfernt werden. Es wurde kein persistierender Pneumothorax beobachtet. Die Schmerztherapie wurde bei allen Patienten zw. 3. und 6. Postoperativen Tag abgesetzt. Die Mobilisation konnte bereits 6–9 Stunden postoperativ problemlos durchgeführt werden. Die Patienten konnten im Durchschnitt nach 6,8 Tagen entlassen werden.

Schlussfolgerung: Videoassistierte Lobektomie ist eine schonende minimal-invasive Technik, die bei ausgewählten Patienten mit Stadium I des Bronchialcarcinoms erhebliche Vorteile hinsichtlich der postoperativen Rekonvaleszenz bietet. Die Anwendung dieser Technik sollte jedoch zur Zeit auf ausgewählten Patienten und erfahrene Operateure beschränkt bleiben.