Rofo 2008; 180 - FO_PO_3
DOI: 10.1055/s-2008-1074030

Bildgebung der Chronisch rekurrierenden multifokalen Osteomyelitis

P Minko 1, K Altmeyer 1, R Seidel 1, M Katoh 1, A Bücker 1, G Schneider 1
  • 1Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Homburg

Die chronisch-rekurrierende multifokale Osteomyelitis (CRMO) ist eine entzündliche Erkrankung des Knochens ohne nachweisbaren Keim. Sie tritt primär im Bewegungsapparat und fast ausschließlich bei Kindern und Jugendlichen auf, ist aber aufgrund des meist langfristigen Verlaufs auch bei Erwachsenen zu beobachten. Die Ätiologie ist unbekannt, es besteht jedoch eine pathogenetische Nähe zu der Pustulosis palmoplantaris, einer Verlaufsform der Psoriasis. Insbesondere im Erwachsenenalter zeigt das Auftreten der CRMO eine Kombination mit der sternokostoklavikulären Hyperostose. Die Entzündungsherde treten multifokal, häufig in den epiphysennahen Regionen auf. Differentialdiagnostisch kommen unter anderem Osteoidosteome, chronisch verlaufende Osteomyelitiden, als auch mit starker Knochenneubildung auftretende Stressfrakturen oder multifokale Osteosarkome in Betracht.

Wir selbst konnten bei elf Patienten in unserer Klinik die Diagnose einer CRMO stellen, bei welcher die histologische Sicherung als auch die klinische Aufarbeitung erfolgte. Wir zeigen unterschiedliche Krankheitsmanifestationen und Verläufe der CRMO im konventionellen Röntgen und in der Magnetresonanztomographie (MRT). In einem Fall beobachteten wir zudem eine Assoziation mit dem Morbus Van Neck Odelberg (osteochonriditis ischiopubica).

In den Nachuntersuchungen und im Langzeitverlauf konnten wir zeigen, dass die Ganzkörper STIR-Sequenz als Alternative zur Knochenszintigraphie eine hohe diagnostische Aussagefähigkeit über die aktuelle klinische Situation und den Verlauf der Erkrankung gibt.

Lernziele:

Darstellung unterschiedlicher Stadien und Lokalisationen der CRMO sowie deren differentialdiagnostischen Aspekte. Beurteilung bildgebender Verfahren zum initialen Staging und zur Verlaufskontrolle und deren Stellenwert bei der Beurteilung klinisch unauffälliger Manifestationen. Einsatzmöglichkeiten der MRT speziell unter Einsatz von Ganzkörper STIR-Sequenzen als sinnvolles Verfahren in der Langzeit-Verlaufskontrolle der CRMO.

Korrespondierender Autor: Minko P

Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Kirrbergerstrasse, 66421 Homburg

E-Mail: peterminko@yahoo.com