Rofo 2008; 180 - VO_410_3
DOI: 10.1055/s-2008-1073845

Becken-Bein-CT-Angiographie: Vergleich einer speziell konzipierten vollautomatischen Nachverarbeitungssoftware mit einer kommerziell verfügbaren Standardsoftware und digitaler Subtraktionsangiographie

C Weinmann 1, S Jochum 1, A Schnitzer 1, C Weiss 1, P Diezler 1, J Hesser 1, SO Schönberg 1, S Diehl 1
  • 1Universitätsklinikum Mannheim, Inst. f. Klinische Radiologie, Mannheim

Ziele: Steigerung der Genauigkeit der Beurteilbarkeit von arteriellen CT-Angiographien des Beckens und der Beine durch Verbesserung der Nachverarbeitung mittels einer speziellentwickelten Knocheneliminierungssoftware basierend auf einem komplexen vollautomatischen Segmentierungs- und Rekonstruktionsalgorithmus; Vergleich mit einer herkömmlichen, kommerziell verfügbaren Standardsoftware des Geräteherstellers (Leonardo; Siemens, Erlangen, Germany) und dem Goldstandard DSA. Methode: Bei 36 Patienten mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit (PAVK) wurde eine CTA und eine DSA des Beckens und der Beine durchgeführt. Die CTAs wurden als maximum-intensity-projections (MIP) rekonstruiert. Insgesamt 911 Gefäßsegmente wurden von 5 Beobachtern (2 Angioscope, 2 Leonardo, 1 DSA) semiquantitativ evaluiert. Sensitivität, Spezifität und Genauigkeit für Stenosegrad und –länge wurden ermittelt. Die Vergleiche der Messungen von CTA und DSA sowie die Berechnungen der Interobserver-Reliabilität wurden mittels Kappa Statistik (Cichetti-Allison) analysiert. Die Sensitivität, Spezifität, Genauigkeit und Interobserver-Reliabilität der Stenosegrade wurden zudem in Abhängigkeit von der anatomischen Höhe und dem Kalzifizierungsgrad des Gefäßes berechnet. Ergebnis: Die Auswertung aller Gefäßsegmente mittels der neuen speziell entwickelten Software (Angioscope) steigert die Sensitivität, die Spezifität und die Genauigkeit von 80.3% (77.1–83.6) auf 92.9% (90.9–95.0), von 69.1% (66.5–71.7) auf 92.4% (91.0–93.9) und von 73.5% (71.5–75.5) auf 92.8% (91.6–94.0) im Vergleich zur Auswertung mittels der kommerziell verfügbaren Standardsoftware (Leonardo). Die Interobserver-Reliabilität für Stenosegrad und -länge ist signifikant höher, wenn die Auswertung mit der speziellkonzipierten Software (Angioscope) erfolgt (k-Werte: 0.96 (0.94–0.97) und 0.96 (0.95–0.98)) im Vergleich zur Auswertung mit der kommerziell verfügbaren Software (Leonardo) (k-Werte: 0.45 (0.42–0.50) und 0.52 (0.47–0.57)). Schlussfolgerung: Die Ergebnisse unserer Studie zeigen eine signifikante Steigerung der Genauigkeit der Beurteilbarkeit und der Interobserver-Reliabilität von arteriellen CT-Angiographien des Beckens und der Beine durch eine Verbesserung der Nachverarbeitung mittels einer speziellentwickelten vollautomatischen Knocheneliminierungssoftware (Angioscope), die keinen zusätzlichen Personalaufwand hinsichtlich Gefäßsegmentation erfordert.

Korrespondierender Autor: Weinmann C

Universitätsklinikum Mannheim, Inst. f. Klinische Radiologie, Theodor-Kutzer-Ufer 1–3, 68167 Mannheim

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