Rofo 2008; 180 - VO_405_9
DOI: 10.1055/s-2008-1073812

Etablierung der MR Lymphangiographie bei 3 Tesla

M Notohamiprodjo 1, KA Herrmann 1, C Glaser 1, R Baumeister 1, SO Schönberg 1, M Reiser 1, TF Jakobs 1
  • 1Universitätsklinikum München, Institut für klinische Radiologie, München

Ziele: Etablierung der kontrastverstärkten MR-Lymphangiographie bei einer Feldstärke von 3 Tesla bei Patienten mit Lymphödemen der unteren Extremität Methode: Neun Patienten mit einseitigem und zwei Patienten mit beidseitigem Lymphödem wurden an einem 3 Tesla-Scanner (Magnetom TRIO, Siemens) untersucht. Vor Untersuchungsbeginn wurde in die ersten drei Zehenzwischenräume streng intrakutan jeweils eine Mischung aus 0,9ml Gd-DTPA und 0,1ml Mepivacainhydrocholorid appliziert. Die Unterschenkel, Oberschenkel und Beckenregion wurden mit einer hochaufgelösten fettgesättigten T1-gewichteten 3D-GRE-(FLASH)-Sequenz (TR 3,76msec/1,45msec, Voxelgröße 0,83mm3) untersucht. Nach 40 Minuten Untersuchungszeit wurden die Patienten 20 Minuten lang mobilisiert, danach wurden Spät-Phase-Aufnahmen angefertigt. Die Visualisierung der Lymphgefäße erfolgte mit 10mm dicken 3D-Maximum-Intensitäts-Projektionen. Ergebnis: Sowohl in der betroffenen als auch unbetroffenen Extremität konnten erfolgreich Lymphgefäße dargestellt werden. Auf der gesunden Seite zeigte sich eine schnelle Drainage des applizierten Kontrastmittels, nach ca. 30 Minuten wurde die Beckenregion erreicht. Auf der durch das Lymphödem betroffenen Seite stellte sich eine retikuläre Konfiguration der ektatischen und lakunär erweiterten Lymphgefäße dar, der Abtransport des Kontrastmittels war erheblich verzögert. In zwei Patienten konnte eine Lymphozele mit speisendem Lymphgefäß identifiziert werden. Die Anfertigung von Spät-Phase-Aufnahmen brachte keinen diagnostischen Zugewinn. Schlussfolgerung: Die hochaufgelöste MR-Lymphangiographie bei 3 Tesla ermöglicht eine hohe räumliche Auflösung mit einer isotropen Voxelgröße. Die Methode ist vor allem für den Nachweis feiner und retikulär konfigurierter Lymphgefäße geeignet.

Korrespondierender Autor: Notohamiprodjo M

Universitätsklinikum München, Institut für klinische Radiologie, Marchioninistr. 15, 81377 München

E-Mail: mike.notohamiprodjo@med.uni-muenchen.de