Rofo 2008; 180 - VO_323_7
DOI: 10.1055/s-2008-1073758

Wertigkeit der kardialen Dual-Source Computertomographie bei Patienten mit chronischem Vorhofflimmern

C Rist 1, TR Johnson 1, J Mueller-Starck 1, A Becker 1, CR Becker 1, M Reiser 1, K Nikolaou 1
  • 1Universität München-Klinikum Grosshadern, Institut für Klinische Radiologie, München

Ziele: Ziel der Studie war die Evaluation der neuesten Generation eines Dual-Source Computertomographen (DSCT) bei Patienten mit chronischem Vorhofflimmern hinsichtlich der Bildqualität von systolischen und diastolischen Datensätzen kardialer CT-Angiographien. Methode: 58 Patienten mit chronischem Vorhofflimmern wurden mit einem Dual-Source Computertomographen untersucht (Somatom Definition, Siemens Medical Solutions, Forchheim; 64×0.6mm Kollimation; 83ms zeitliche Auflösung; retrospektives EKG-Gating; körpergewichtsadaptierte Kontrastmittelinjektion: Ultravist 370, Bayer ScheringPharma, Berlin). Die Datensätze wurden sowohl systolisch (absolutes Delay 250ms) als auch diastolisch (70% des RR-Zyklus) rekonstruiert. Von zwei unabhängigen Readern wurde die Bildqualität im CT patienten- und segmentbasiert in Abhängigkeit der Rekonstruktionsphase bestimmt (4 Punkte Skala; 1=exzellent; 2=gut, geringe Stufenartefakte; 3=ausreichend, ausgeprägte Stufenartefakte; 4=nicht beurteilbar). Ergebnis: Die mittlere Herzfrequenz (HF) während der CT-Untersuchung betrug 78,3±25,1, minimale HF 30, maximale HF 182. Die systolisch rekonstruierten Datensätze von 3 Patienten (5%) und 6 diastolisch rekonstruierte Datensätze (9%) waren aufgrund ausgeprägter Stufenartefakte nicht auswertbar. Patientenbasiert betrug die mittlere Bildqualität 1,9 (Kappa 0,9) systolisch, 2,4 (Kappa 0,9) diastolisch. In der segmentbasierten Auswertung waren systolisch von insgesamt 870 Segmenten 814 diagnostisch beurteilbar (93,2%), diastolisch 736 (84,6%). Schlussfolgerung: Die kardiale DSCT-Angiographie zeigt bei der Mehrheit der Patienten mit chronischem Vorhofflimmern diagnostische Bildqualität, wobei sich die systolische Rekonstruktionsphase der Datensätze als vorteilhaft erweist.

Korrespondierender Autor: Rist C

Universität München-Klinikum Grosshadern, Institut für Klinische Radiologie, Marchioninistrasse 15, 81377 München

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