Rofo 2008; 180 - VO_317_4
DOI: 10.1055/s-2008-1073703

Effektivität der PET/CT-assistierten Radiofrequenzablation maligner Lebertumoren – Ergebnisse im 2-Jahres-Follow-up

H Kühl 1, J Stattaus 1, S Hertel 1, P Hunold 1, G Kaiser 1, A Bockisch 1, M Forsting 1
  • 1Universitätsklinikum Essen, Institut für Diagnost. und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Essen

Ziele: Ziel der Studie war es, die mittelfristige Effektivität einer perkutan durchgeführten Radiofrequenzablation (RFA) von malignen Lebertumoren zu bestimmen. FDG-PET/CT wurde zur Indikationsstellung und zur Nachsorge verwendet. Methode: Zwischen Januar 2002 and Juni 2006 wurden 55 Patienten (mittleres Alter 63 Jahre) mit 78 malignen Leberläsionen (39 kolorektale Filiae, 39 Herde eines hepatozellulären Karzinoms [HCC]) mittels CT-gesteuerter RFA therapiert. Alle Patienten hatten ein Ganzkörper-FDG-PET/CT vor der Intervention erhalten. Post-interventionelle PET/CT-Untersuchungen erfolgten bei Patienten mit PET-positivem Tumor innerhalb von 24h nach Ablation und wurden nach 1, 3, 6 Monaten und danach jeweils alle 6 Monate wiederholt. Bei Patienten mit PET-negativen Leberherden erfolgte die Nachsorge mit Mehrphasen-Konstrast-CT zu den gleichen Zeitpunkten. Die Häufigkeit einer lokalen Tumorprogression (LTP) wurde für die gesamte Patientengruppe bestimmt. Die Überlebensraten wurden mithilfe der Kaplan-Meier-Methode berechnet und signifikante Risikofaktoren über ein logistisches Regressionsmodell ermittelt. Ergebnis: Die 78 Tumorherde (mittlere Größe 2,3cm; 0,8–5cm) wurden mit insgesamt 101 RFA-Sitzungen therapiert, entsprechend einer technischen Erfolgsrate von 96%. Die mittlere Nachbeobachtungszeit lag bei 25±12 Monaten. 35 von 78 Herden entwickelten eine LTP. Zum Ende des Nachsorgezeitraums hatten 22 Patienten (40%) eine LTP und 11 Patienten zeigten ein intra- und extrahepatisches Tumorrezidiv. 22 Patienten blieben tumorfrei. Die resultierenden 1-, 2- und 3-Jahres-Überlebensraten lagen bei 85%, 74% and 58%. In der statistischen Analyse zeigten sich die Tumorentität, die initiale Läsionsgröße und die Tumorlokalisation bezogen auf das hepatische Gefäßbett als signifikante Risikofaktoren für eine LTP. Schlussfolgerung: Die CT-gesteuerte RFA von malignen Leberläsionen ist effektiv, zeigt jedoch eine hohe Rate an lokalen Tumorprogressionen im Verlauf. FDG-PET/CT erlaubt eine Identifikation geeigneter Patienten sowie die frühzeitige Identifikation von Resttumoren oder LTP.

Korrespondierender Autor: Kühl H

Universitätsklinikum Essen, Institut für Diagnost. und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Hufelandstr. 55, 45122 Essen

E-Mail: hilmar.kuehl@uni-due.de