Rofo 2008; 180 - VO_309_3
DOI: 10.1055/s-2008-1073671

Genexpressionsprofil, histologische Analyse und Bildgebung im Plattenepithelkarzinomtumormodell nach Anwendung von Fokussiertem Ultraschall

W Hundt 1, E Yuh 2, MD Bednarski 2, M Reiser 1, S Guccione 2
  • 1Klinikum Grosshadern München, Institut für Klinische Radiologie, München
  • 2Stanford

Ziele: Untersuchung des biologischen Effektes von gepulstem im Vergleich zum kontinuierlichen Modus des hochdosierten Fokussierten Ultraschalls (HIFU) im Plattenepithelkarzinommodell (SCCVII). Methode: HIFU wurde bei 12 SCCVII Tumoren angewandt. Zwei Modi wurden untersucht: ein kontinuierlicher HIFU Modus (Zeit 20 s, Intensität 6730,6 W/cm2) und ein gepulster HIFU Modus (Frequenz 0,5Hz, Pulslänge 50ms, Gesamtzeit 16,5min, Intensität 134,4W/cm2). 3h später wurden T1±KM und T2 gewichtete Bilder auf einem 1,5 T MRT Gerät (Signa, GE) akquiriert, anschließend die Tiere getötet und die behandelten und unbehandelten Kontrolltumoren zur histologischen und genanalytischen Untersuchung entnommen. Ergebnis: Ausgeprägte Veränderungen zeigten sich in den MRT Untersuchung nach Anwendung des kontinuierlichen HIFU-Modus. Nach Anwendung des gepulsten Modus ließen sich keine MRT Veränderungen nachweisen. Die histologische Bewertung (H&E, TUNEL, Immunohistochemie) zeigte nach Anwendung des kontinuierlichen HIFU-Modus Areale mit ausgeprägter Nekrose. Im gepulsten HIFU-Modus zeigten sich multiple fokale Nekroseareale. In der TUNEL Färbung zeigte sich jedoch ein hoher apoptotischer Index in beiden Modi. Die Genexpressionsanalyse zeigte signifikante Unterschiede. Nach Anwendung des kontinuierlichen Modus waren 23 Gene hochreguliert (>2 fache Änderung) und 5 Gene herunterreguliert (<-2 fache Änderung). Im gepulsten Modus waren 32 Gene hochreguliert und 16 Gene herunterreguliert. Schlussfolgerung: Die Genexpressionsanalyse ermöglicht wertvolle Informationen zur Charakterisierung von Gewebe nach interventionellen radiologischen Verfahren und sollten in die Planung von Studien nach interventionellen Therapien eingeschlossen werden, zur Auffindung von molekularen Targets, die für sowohl für die Bildgebung als auch für die Therapie verwendet werden können.

Korrespondierender Autor: Hundt W

Klinikum Grosshadern München, Institut für Klinische Radiologie, Marchioninistrasse 15, 81375 München

E-Mail: walter.hundt@web.de