Rofo 2008; 180 - VO_206_8
DOI: 10.1055/s-2008-1073474

CT-assistierte Versorgung von Patienten mit instabilen Frakturen der Brustwirbelsäule

MG Mack 1, B Maier 1, H Laurer 1, C Ploss 1, K Eichler 1, A Thalhammer 1, I Marzi 1, T Vogl 1
  • 1Universitätsklinikum Frankfurt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt

Ziele: Ziel dieser Studie war die Evaluierung der Machbarkeit und Genauigkeit der CT-assistierten Platzierung von Pedikelschrauben über die CT-gesteuert eingebrachten Führungsdrähte bei Patienten mit instabilen Frakturen der Brustwirbelsäule. Methode: 50 Patienten (14 Frauen, 36Männer, mittleres Alter 46.4 Jahre, Bereich 3.3–80.9 Jahre) mit traumatischen Frakturen der Brustwirbelsäule wurden behandelt. Die Patienten wurden dabei in Bauchlage in Vollnarkose auf dem CT-Tisch positioniert. Anschließend erfolgte ein Planungs-CT mit einer Kollimation von 4×2,5mm. Nach Markierung der Eintrittspunkte auf der Haut wurden perkutan Führungsdrähte mit einem Durchmesser von 1,4mm oder 1,6mm durch die Pedikel eingebracht. Die Positionierung aller Führungsdrähte wurde mit einem CT-Scan verifiziert. Diese Bilder wurden anschließend zur Messung der jeweiligen Schraubenlänge verwendet. Im OP erfolgte anschließend die Platzierung der Schrauben über die positionierten Führungsdrähte und die interne Fixation. Ergebnis: Alle geplanten Führungsdrähte konnten unter CT-Steuerung komplikationslos positioniert werden. Insgesamt wurden 425 Führungsdrähte wie folgt eingebracht: 18 Führungsdrähte wurden im bereich HWK 4–7 eingebracht, 119 im Bereich BWK 1-4, 194 im BWK 5–8 und 88 im Bereich BWK 9 bis LWK 1. Alle Führungsdrähte konnten durch den Pedikel zentral in den Wirbelkörper ohne Perforation des Spinalkanals oder der paravertebralen Weichteile eingebracht werden. Der mittlere spongiöse Durchmesser der Pedikel betrug 3±1mm, der mittlere äußere Durchmesser der Pedikel betrug 5±1mm, entsprechend der typischen Darstellung kleiner thorakaler Pedikel. Schlussfolgerung: Die CT-Steuerung erlaubt eine sehr sichere und präzise Platzierung der Führungsdrähte bei instabilen Frakturen der Brustwirbelsäule und reduziert daher das Risiko für Fehllagen der Pedikelschrauben signifikant.

Korrespondierender Autor: Mack MG

Universitätsklinikum Frankfurt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Theodor-Stern-Kai 7, 60590 Frankfurt

E-Mail: martinmack@arcor.de