Z Orthop Unfall 1998; 136(2): 97-109
DOI: 10.1055/s-2008-1051291
Hüfte/Endoprothetik

© 1998 F. Enke Verlag Stuttgart

Qualitätssicherung in der Endoprothetik

Quality Assurance in ArthroplastiesH. Effenberger1 , R. Mechtler2 , J. Jerosch3 , U. Munzinger4 , Th. Winter5
  • 1Orthopädische Abteilung, Landeskrankenanstalten Salzburg
  • 2Abteilung für Gesundheitssystemforschung, Johannes Kepler Universität Linz
  • 3Klinik und Poliklinik für Allgemeine Orthopädie, Universität Münster
  • 4Schulthess Klinik, Zürich
  • 5Arbeitskreis Orthopädie der GMDS, Oskar Helene Heim, Berlin
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Publication History

Publication Date:
18 March 2008 (online)

Zusammenfassung

Fragestellung: Um den Stand der Dokumentation als Instrument zur weiterführenden kontinuierlichen Qualitätssicherung in der Endoprothetik zu erfassen, erfolgte eine schriftliche Umfrage zu diesem Thema. Die Zielstellung konzentrierte sich auf Elemente der Strukturund Prozeßqualität.

Methode: Es wurden insgesamt 908 Fragebögen an orthopädische und traumatologische Abteilungen in Deutschland, Österreich und in der Schweiz ausgesandt und anonymisiert ausgewertet.

Ergebnisse: Die Rücklaufquote ergab für die Schweiz 54%, für Österreich 47% und für Deutschland 25%. Die durchschnittliche Wartezeit auf Endoprothesen liegt in der Schweiz und in Deutschland wesentlich niedriger als in Österreich. Die Patientenaufklärung erfolgt nur zu 40% mit Aufklärungsbögen, die Dokumentation wird größtenteils in freier Textform durchgeführt, so daß kaum Vergleiche möglich sind. Die Operationsplanung erfolgt in Deutschland und Österreich größtenteils mit Schablonen, in der Schweiz vorwiegend mit Operationsskizzen. Ein Prothesenpaß wird fast nur an orthopädischen Abteilungen verwendet. Auswertungen werden nur unregelmäßig und maximal in 30% durchgeführt, Konsequenzen daraus werden selten gezogen.

Schlußfolgerung: Die Dokumentation ist als Basisinstrument der Qualitätssicherung zu verstehen und erfordert Vollständigkeit und Plausibilität der Daten. Entscheidend ist, daß ausgewertete Daten analysiert und daraus Konsequenzen gezogen werden. Ziel der Qualitätssicherung muß es primär sein, vorhandene Defizite in der Qualität erkennbar zu machen und einen Veränderungsprozeß zur Verbesserung der Patientenversorgung zu entwickeln und umzusetzen.

Abstract

Background: To evaluate the level of documentation as an instrument of ongoing quality management in arthroplasty, a questionnaire was created on this subject, which concentrated on structural and process indicators.

Methode: A total of 908 questionnaires was sent to orthopedic and trauma departments in Austria, Germany and Switzerland and were evaluated anonymously.

Results: The quota of return was 54% in Switzerland, 47% in Austria and 25% in Germany. The waiting period for an arthroplasty is much less in Switzerland and in Germany than in Austria. Only 40% of patients receive forms for informed consent. Documentation is seldomly standardized thus making comparison virtually impossible. Surgical planning is usually done with templates in Germany and Austria, in Switzerland with drawings. Prosthesis passports are predominately used by orthopedic departments. The data regarding complication rates and infections are not analyzed at regular intervals (max. 30%) and corrective measures are rarely implemented.

Conclusion: Documentation is the basic instrument of quality mangement and requires completeness (totality) and plausibility of the datas. It is of great importance that evaluated data are analyzed and consequences are taken. The primary aim of quality assurance is to identify problems that adversely affect quality in order to develop and implement process sequences for the improvement of patient care and management.

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